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Rudern: Der Achter ist zurück in der Weltspitze

Beim Weltcup-Finale auf dem Luzerner Rotsee verwies die Crew um Schlagmann Sebastian Schmidt Olympiasieger Kanada auf Rang zwei. Es gab noch drei weitere deutsche Siege.

Luzern - Dem Deutschland-Achter ist eine bemerkenswerte Rückkehr in die Weltspitze geglückt. Nur knapp ein Jahr nach dem desaströsen Auftritt von Peking wurde er seinem Ruf als Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) wieder gerecht. Beim Weltcup-Finale auf dem Luzerner Rotsee verwies die Crew um Schlagmann Sebastian Schmidt Olympiasieger Kanada auf Rang zwei und stieg trotz fehlender Wettkampfpraxis in den Kreis der Mitfavoriten für die WM Ende August in Posen auf. „Der Mythos lebt wieder“, sagte DRV-Sportdirektor Michael Gentsch. Und auch dem neuen Cheftrainer Hartmut Buschbacher stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben: „Erfolg heilt alle Wunden.“

Nicht nur der Achter scheint zurück auf Erfolgskurs. Anders als in den vorigen beiden Jahren, in denen die einstmals führende Ruder-Nation auf dem Rotsee ohne Erfolg geblieben war, siegten deutsche Boote wieder. Mit vier Erfolgen im Achter, Männer-Doppelzweier und in beiden Doppelvierern konnte der DRV zwar nicht ganz an die Bilanz des Weltcups vor drei Wochen in München mit fünf Siegen anknüpfen, schlug sich aber im stärkeren Teilnehmerfeld von Luzern bravourös. „Ich habe immer daran geglaubt, dass in Deutschland genug Talente vorhanden sind, um eine Trendwende einzuleiten“, sagte Buschbacher.

Stellvertretend für die erfreuliche Entwicklung stand der Achter. Obwohl der Olympia-Letzte im bisherigen Saisonverlauf auf einen Start bei den bisherigen Weltcups verzichtet hatte, schlug er sich bei der WM-Generalprobe prächtig. Die kluge Rennstrategie mit früher Führung und bemerkenswertem Stehvermögen machten sich bezahlt. Mit einem Vorsprung von fast drei Sekunden vor Kanada und den Niederlanden feierte die Crew eine Wiederauferstehung. Selbst Trainer Ralf Holtmeyer geriet ins Schwärmen. „Kanada ist keine Laufkundschaft. Jetzt fahren wir nach Posen, um dort zu gewinnen.“

Zuvor hatte der Männer-Doppelzweier dem langen Warten auf den ersten Rotsee-Sieg seit 2006 ein Ende bereitet. Im Finish wehrten Stephan Krüger (Rostock) und Eric Knittel (Berlin) den Angriff der Franzosen ab. Zurück zu alter Klasse fand der Frauen-Doppelvierer um Schlagfrau Stephanie Schiller (Potsdam), der die Amerikanerinnen kurz vor dem Ziel noch abfing. Der deutlichste deutsche Sieg des Tages gelang dem Männer-Doppelvierer mit dem ehemaligen Einer-Weltmeister Marcel Hacker, der den Briten nicht den Hauch einer Chance ließ. Doch Hacker hielt sich zurück: „Wir haben erst ein Weltcup-Rennen gewonnen. Favorisiert sind andere Boote.“ dpa

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