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Erste Anzeichen für Rudi Assauers Alzheimer-Erkrankung kamen nach eigener Aussage schon während seiner Zeit als Manager von Schalke 04.

© dpa

Rudi Assauer: "Ich kämpfe, weiß nur nicht gegen wen"

Der an Alzheimer leidende ehemalige Schalke-Manager Rudi Assauer geht in seiner Autobiographie offensiv mit seiner Erkrankung um. Auch eine TV-Dokumentation über seinen Kampf mit Alzheimer wird ausgestrahlt.

Schalkes Ex-Manager Rudi Assauer hat seine Alzheimer-Erkrankung als Qual bezeichnet. „Ich erkenne gewisse Leute, zum Teil alte Freunde und gute Bekannte, auf den ersten Blick nicht mehr - das ist einfach nur schlimm für mich, eine Qual“, zitierte das Magazin „Stern“ aus dessen am Freitag erscheinenden Autobiographie. „Ich kann sie dann nicht direkt mit Namen ansprechen, bin unsicher. Im Grunde möchte ich in diesen Momenten nur weg.“ Die ersten Vorboten der Krankheit seien 2004 oder 2005 aufgetaucht, noch in seiner Zeit als Manager des Bundesligisten Schalke 04, sagte Assauer dem Magazin. In Behandlung habe er sich vor zwei Jahren begeben.

Den Schritt an die Öffentlichkeit wagte er demnach nun auch, um Gerüchten über eine Alkoholsucht entgegenzutreten. „Man sollte das Kind beim Namen nennen. Zack, bumm“, schreibt Assauer laut „Stern“. „Also offenes Visier: Hier bin ich, das ist mein Problem. Wenigstens wissen die Leute nun auch ein für alle Mal, dass ich keinen Alkohol mehr trinke.“ Er sei immer geradeaus und immer hilfsbereit gewesen, habe Fußball auf hohem Niveau gespielt, „jetzt auf einmal ist alles vorbei“, sagte der 67-jährige ehemalige Schalke-Manager im ZDF.

„Kein Mensch kann dir helfen, diese Krankheit kriegst du nicht in den Griff“. Er habe eine Wut im Bauch, dass er nicht mehr mithalten könne und denke: „Was willst du eigentlich noch?“ Aufstecken will er aber nicht: „Ich kämpfe. Weiß nur nicht, gegen wen“, sagte Assauer dem „Stern“. Die ZDF-Zitate wurden als Ausschnitt einer Dokumentation im „heute journal“ vom Dienstag gezeigt. Am Freitag ist Assauer bei „Volle Kanne“ zu Gast zusammen mit seiner Tochter, Werner Hansch und einem Arzt. Am Dienstag, 7. Februar, wird die Dokumentation in der Reihe „37°“ unter: „Rudi Assauer - Ich will mich nicht vergessen! Ein Promi im Kampf gegen Alzheimer“ zu sehen sein. Laut „Stern“ lebt Assauers 13 Jahre älterer Bruder Lothar seit Jahren als Pflegefall auf einer Demenzstation. Auch ihre Mutter erkrankte demnach früh an Demenz.

(dapd)

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