zum Hauptinhalt

Sport: Rückhand ins Glück

DEL: Eisbären schlagen Mannheim 4:2.

Berlin - Aufeinandertreffen der Eisbären Berlin und der Adler Mannheim haben in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) stets eine besondere Brisanz. Das galt auch für das jüngste Duell am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof. Zwar war es auf dem Papier nur das Spiel des Zehnten gegen den Dritten – von diesem Unterschied war vor 11 900 Zuschauern allerdings nichts zu sehen. In einem über weite Strecken gutklassigen Spiel revanchierten sich die Eisbären durch einen 4:2 (1:0, 1:2, 2:0)-Sieg für die Anfang Oktober erlittene 0:1-Niederlage in Mannheim. „Die Spielpause hat uns offenbar gut getan. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und nach dem 1:2-Rückstand Moral bewiesen“, sagte Trainer Jeff Tomlinson.

Zwar fehlte den Eisbären zunächst das ganze große Selbstbewusstsein, nach dem 0:8 von Wolfsburg war das aber nicht weiter verwunderlich. Hinzu kamen einige Umstellungen im Team. So spielte Jim Sharrow erstmals in dieser Saison an der Seite von Casey Borer in der Verteidigung, weil Stammpartner Jens Baxmann nach seinem Kreuzbandriss für den Rest der Saison ausfällt. Im Sturm feierte der 19-jährige Jonas Schlenker sein DEL-Debüt, Matt Foy bestritt nach seiner Sprunggelenksverletzung sein erstes Saisonspiel. Doch Mannheim zeigte über weite Strecken des ersten Drittels mehr Präsenz, wenngleich Eisbären-Torwart Rob Zepp nicht viel zu tun hatte. Eine schadlos überstandene Unterzahl-Situation gab den Berlinern jedoch zusehends Sicherheit. Bei ihrem Führungstreffer halfen die Adler aber auch kräftig mit. Nach einem Fehler im Spielaufbau schnappte sich André Rankel die Scheibe und schob sie unter Dennis Endras hinweg zum 1:0 ins Netz. Das passte, weil Manager Peter John Lee von seinen Führungsspielern und insbesondere von Kapitän Rankel mehr Verantwortung gefordert hatte – und Rankels Reihe mit Julian Talbot und Travis Mulock war auch am Freitag einmal mehr die aktivste.

Im zweiten Drittel drehte Mannheim das Spiel binnen 74 Sekunden. Zunächst fälschte Martin Buchwieser den Puck nach einem Schuss von der blauen Linie unhaltbar für Zepp ab, dann vollendete Christoph Ullmann eine Zwei-gegen-Eins-Situation nach Querpass von Jochen Hecht mit einer Direktabnahme. Die Mannheimer ließen den Puck nun laufen und wirbelten die Hintermannschaft der Berliner wiederholt durcheinander.

Es war eine dieser Phasen, in denen der unterlegenen Mannschaft nur ein Überzahlspiel hilft – und tatsächlich bekamen die Eisbären ihre zweiminütige Chance, trotz gutem Power-Play gelang ihnen der Ausgleich jedoch nicht. Der Meister war nun aber wieder im Spiel und kam nach einem Rückhandschuss von Daniel Weiß zum Ausgleich. „Das war wichtig für uns und wird uns neuen Schwung geben“, sagte der Torschütze in der Drittelpause.

In der Tat dominierten die Eisbären das Schlussdrittel, ohne aber zwingend zu agieren. Das 3:2 gelang acht Minuten vor dem Ende Travis Mulock, der die Scheibe humorlos unter die Latte nagelte. Zwei Minuten später machte Julian Talbot den Heimsieg mit einem Rückhandschuss im Power Play alles klar. Jörg Leopold

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false