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Sport: Rückkehr der Emotionen

Auftakt im Hallenhockey mit vielen Berliner Derbys

Berlin. Irgendwann in diesem Gespräch wird Frank Hänel beide Arme heben und über den Hockeysport fluchen. „Elitär“ sei sein Sport geworden, „versnobt“ und das Publikum sei „oft zu ruhig“ und bieder. Dabei will Hänel was anderes sehen auf dem Hockeyplatz – Emotionen.

Hänel, 43, ist seit einem Monat der neue Trainer des Berliner HC, das heißt: Hänel ist nicht nur der neue, sondern auch der alte. In den Achtzigerjahren wurde er als Spieler mit dem BHC deutscher Vizemeister in der Halle. Als Trainer der Damen gewann er 1992 den deutschen Hallentitel und ein Jahr später den Europapokal der Landesmeister. „Da müssen wir wieder hin“, sagt Hänel, „aber da muss sich hier auch was tun.“

Am Freitag beginnt die Hallensaison im Hockey. Der Berliner HC macht den Auftakt und empfängt um 20 Uhr in der Sporthalle Schöneberg den SC Charlottenburg. Die drei anderen Berliner Hallen-Erstligisten der Gruppe Ost – TuS Lichterfelde, Zehlendorf 88 und Zehlendorfer Wespen – spielen am Sonnabend. Wie auch im Feld werden die Zehlendorfer Wespen und der BHC als Staffelfavorit gehandelt, die ersten beiden Mannschaften der Staffeln qualifizieren sich für die Endrunde im Januar.

Bundesweit hat Frank Hänel einen guten Namen. Er trainierte bis vor eineinhalb Jahren den Uhlenhorster HC und wurde mit der Herrenmannschaft – nach sechs dritten Plätzen im Feld – 2002 Hallenmeister. „Ich will mittelfristig mit dem BHC in die Spitze zurück. Dafür will ich zwei, drei ältere Spieler ins Team einbauen.“ Die Mannschaft ist jung „und eher undiszipliniert“, sagt BHC-Geschäftsführer Stefan Zipter. Das habe man gesehen, als der Klub im Feld den Wespen 1:4 unterlag und sich die Spieler in der Kabine anmaulten. Hänel wird Gespür für Teamgeist nachgesagt. Das wird in den letzten sechs Feldspielen ab April gefragt sein. Im Feld spielt der BHC nur Zweite Liga und allein der Erste steigt in die Erste Liga auf. Noch liegt der BHC vorn.

In der Halle geht es jetzt um Werbung. Wegen des kleineren Feldes ist das Spiel schneller, es fallen mehr Tore. Im Schnitt erwarten die Klubs 200 Zuschauer. Dass es nicht viel mehr werden, liegt daran, dass sich die Berliner Derbys überschneiden. Nur das Spitzenspiel zwischen den Wespen und dem BHC wird die Ausnahme sein: Am 6. Dezember werden 1000 Fans erwartet.

Der Spielplan und Infos im Netz:

www.deutscher-hockey-bund.de

André Görke

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