zum Hauptinhalt

Sport: Rückkehr eines Stürmers

Stuttgart – Bochum 3:2

Stuttgart. Gerade einmal eine Woche liegt die wohl größte Demütigung von Viorel Ganea zurück. In Leverkusen war der Stürmer nach vier vergebenen Torchancen 22 Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz genommen worden. Höchststrafe heißt das in der Fußballersprache. Auch gestern wechselte Trainer Felix Magath den 29-Jährigen wieder ein. Und hätte ihn wiederum vor dem Schlusspfiff auswechseln können. Allerdings nur, um ihm den zustehenden Applaus der 19 000 Zuschauer im Gottlieb-Daimler-Stadion zu verschaffen – nach einer dramatischen Schlußphase, in der eben dieser Viorel Ganea drei Tore schoss. Und den VfB Stuttgart durch einen 3:2-Heimsieg über den VfL Bochum somit auf den dritten Tabellenplatz katapultierte.

In der 71. Minute für Rui Marques ins Spiel gekommen, der die Bochumer 1:0-Führung verschuldet hatte, erzielte Ganea schon 120 Sekunden später den Ausgleich. Überlegt und kühl, wie man es ihm nach dem nervösen Auftritt in Leverkusen nicht zugetraut hätte, vollendete er die Vorarbeit von Hleb und Kuranyi. Auch den zweiten Rückstand glich Ganea umgehend aus: per Elfmeter. „Er hat sich den Ball genommen und nicht mehr hergegeben“, sagte VfB-Trainer Felix Magath, der die Nervenstärke Ganeas letzte Woche noch öffentlich angezweifelt hatte.

Der Höhepunkt war Ganeas Siegtreffer in der Schlussminute, mit dem der VfB seinen „unbeugsamen Willen“ (Manager Rolf Rüssmann) belohnt sah. Damit dürfte der Rumäne, der in der Vergangenheit ständig kritisiert wurde, die besten Argumente für eine Vertragsverlängerung geliefert haben. Die Bundesligatabelle begreift der VfB unterdessen als Momentaufnahme. „Wir lassen uns davon nicht blenden“, sagte Rüssmann.

Den Bochumern indes blieb nur der Jammer über den Schiedsrichter. Trainer Peter Neururer konnte schon in der ersten Halbzeit kaum an sich halten, als Florian Meyer fünf Bochumer verwarnte. Auch der von Colding verursachte Handelfmeter war strittig, wie auch das 3:2, das aus Abseitsposition erzielt wurde. Neururer fühlte sich „verpfiffen“.

Christoph Kieslich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false