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Sport: Rückkehr fürs Comeback

Henry Maske trainiert wieder bei Manfred Wolke

Frankfurt (Oder) - Ein bisschen war es so wie früher. Vor zehn, fünfzehn Jahren. Als Henry Maske noch Weltmeister war und sein Trainer Manfred Wolke hieß. „Alle freuen sich, dass Henry wieder da ist“, sagte der 63-jährige Trainer gestern nach der ersten gemeinsamen Trainingseinheit im Wolke-Camp.

Henry Maske, der am 31. März 2007 bei seinem Comeback-Kampf gegen Virgil Hill Revanche für seine einzige Niederlage als Profi nehmen will, gab sich am Mittwoch an seiner alten Wirkungsstätte zuversichtlich: „Es war ja von Anfang an mein Wunsch, mich mit Manfred Wolke auf das Comeback vorzubereiten. Er weiß, wie er mich anpacken muss, kennt meine Stärken und auch Schwächen.“ Mit der Rückkehr zu Wolke, unter dem Maske als Amateur seine größten Erfolge (Olympiasieg, Weltmeister und dreimal Europameister) und 1993 bei den Profis den WM-Titel im Halbschwergewicht (IBF-Version) gewann, endet zugleich die Zusammenarbeit des mittlerweile 41-Jährigen mit dem US-Coach Teddy Atlas. Maske soll Atlas eine finanzielle Entschädigung für die vorzeitige Vertragsauflösung gezahlt haben.

„Sein allgemeiner körperlicher Zustand ist ganz gut“, sagte Wolke nach dem ersten Trainingseindruck. „Jetzt müssen wir draufpacken, in einem Monat kann man mehr sagen.“ Wolke weiß, dass er mit Maske vor einer schweren Aufgabe steht. „Zehn Jahre sind natürlich eine lange Zeit. Das Boxen hat sich vollkommen verändert, mehr Aggressivität, bessere Athletik, das Tempo ist höher“, sagte Wolke, der nach Weihnachten mit Maske in einem Trainingslager an der Ostsee das Aufbauprogramm beginnen wird. Vor nicht einmal 14 Tagen hatte Maske sich in Vail (Colorado) einer Meniskus-Operation unterziehen müssen.

Möglich wurde die Zusammenarbeit zehn Jahre nach dem letzten Kampf von Maske, der Niederlage gegen Hill, nachdem Manager Wilfried Sauerland eingelenkt hatte. Bisher hatte Sauerland es Trainer Wolke untersagt, Maske zu trainieren. Das Fiasko von Axel Schulz vor wenigen Wochen hat Sauerland zum Umdenken bewogen. „Ich habe ja von beiden Comeback-Kämpfen, vor allem aber von Axels, nicht viel gehalten“, sagte Sauerland. „Aber nach Axels Kampf war klar, dass wir nun Henry unterstützen müssen.“ In den neunziger Jahren habe das Duo Maske/Wolke das Profiboxen in Deutschland wieder groß gemacht. „Deshalb sind wir es ihm jetzt auch schuldig, dass er bestmöglich vorbereitet in seinen Comeback-Kampf geht“, sagte Sauerland.

Henry Maske war gestern eine gewisse Erleichterung anzusehen. „Wenn die Niederlage von Axel zu etwas gut war, dann dafür, dass ich jetzt wieder bei Manfred Wolke trainieren kann“, sagte er der „Märkischen Oderzeitung“. Zehn Jahre nach ihrer bisher letzten Einheit machten sich gestern Wolke und Maske wieder an die Arbeit in der alten Trainingsstätte, dem Wolke-Camp. Viel verändert habe sich nicht, sagte Maske, nur: „Die Bäume vor dem Eingang sind ein bisschen größer geworden.“ Tsp

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