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Festhalten, bitte! Im Hinspiel hatten die Berliner um Marvin Friedrich (links) dem Tempo der Leipziger (Yussuf Poulsen) nicht viel entgegenzusetzen.

© Britta Pedersen/dpa

Rückrundenauftakt beim Herbstmeister: RB Leipzig ist eine Chance für den 1. FC Union

Das Hinspiel hatte der 1. FC Union mit 0:4 verloren. Am Samstag wollen die Berliner bei RB Leipzig zeigen, dass sie seitdem dazugelernt haben.

Niederlagen sind für Sportler nie angenehm und so ging es im August natürlich auch den Fußballern des 1. FC Union. Das emotionsgeladene erste Bundesliga-Spiel der Vereinsgeschichte hatten sie gerade 0:4 gegen Rasenballsport Leipzig verloren und vielleicht hatte der ein oder andere Berliner in diesem Moment schon leichte Zweifel, ob Union im Konzert der Großen wirklich mithalten können würde.

Fünf Monate später sind diese Zweifel längst weg und beim von Urs Fischer oft beschworenen Prozess der Anpassung an die Bundesliga war die krachende Auftaktniederlage in der Rückschau sogar ganz hilfreich. „Wir hatten im ersten Spiel Anschauungsunterricht, wie es läuft“, sagt Unions Schweizer Trainer und ist sich sicher, dass sich sein Team seitdem deutlich weiterentwickelt hat. Wie groß der Berliner Fortschritt wirklich ist, wird das Rückspiel im Leipziger Zentralstadion am Samstag (18.30 Uhr, live auf Sky) zeigen.

Leipzig ist für Union nur schwer zu verteidigen

Die Mannschaft von Julian Nagelsmann ist als Tabellenführer in die Winterpause gegangen und hat in den letzten acht Bundesliga-Spielen immer mindestens drei Tore geschossen. Dazu haben die Sachsen die zweitbeste Defensive der Liga und sind auch in der Champions League sowie dem DFB-Pokal noch im Rennen. „Wir haben in der Hinrunde genug gesehen, um zu wissen, was uns in Leipzig erwartet“, sagt Fischer. „Das wird eine ganz schwierige Aufgabe.“

Mehr noch als die Ergebnisse der Leipziger dürfte deren Spielweise Union Kopfzerbrechen bereiten. Wenn es eine Mannschaft in der Bundesliga gibt, die dafür gemacht scheint, die Berliner Schwächen gnadenlos aufzudecken, dann ist es Leipzig. Das aggressive Pressing und das vertikale Umschaltspiel der Sachsen sind zusammen mit der enormen Schnelligkeit für Union schwer zu verteidigen. Dazu kommt, dass der Herbstmeister unter Nagelsmann auch sein Ballbesitzspiel verbessert hat. Stehen die Berliner also hoch, werden sie aufgrund ihrer Geschwindigkeitsnachteile überlaufen, ziehen sie sich zurück, kombiniert sich Leipzig früher oder später durch den Strafraum.

Unions Offensivspieler Marcus Ingvartsen sieht dennoch Chancen für sein Team. „Wir sind jetzt besser organisiert, ruhiger und haben mehr Erfahrung“, sagt der Däne. „Ich freue mich zu sehen, wie sehr wir uns weiterentwickelt haben und bin sicher, dass wir besser vorbereitet sind als beim ersten Spiel.“ Auch Fischer will sich dem Favoriten nicht einfach ergeben. Für einen Punktgewinn brauche es aber „einen Topauftritt, einen optimalen Tag und Leipzig muss das eine oder andere misslingen“.

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Taktisch wird Fischer vermutlich wieder auf eine Dreierkette setzen. Mit Florian Hübner, der nach Fußproblemen und einer Grippe zurück im Mannschaftstraining ist, dürfte auch ein vierter Innenverteidiger als Backup zur Verfügung stehen. Keven Schlotterbeck war unter der Woche krank und dürfte noch keine Option sein. Das gilt auch für Manuel Schmiedebach und Grischa Prömel. Suleiman Abdullahi, Akaki Gogia und Joshua Mees fallen verletzungsbedingt definitiv aus. Für Neuzugang Yunus Malli kommt das Spiel ebenfalls noch zu früh.

Als Schlüssel zu einem guten Auftritt sehen die Berliner vor allem den Mut. Dieser habe im Hinspiel gefehlt, sagt Kapitän Christopher Trimmel. „Wenn man gegen große Gegner mutig spielt, kann es funktionieren.“ Das hat Union etwa bei den Heimsiegen gegen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach gezeigt – aber auch auf Schalke, wo das Team lange eine starke Leistung zeigte und erst durch ein Gegentor in der Schlussphase verlor.

Den damaligen Fehler, sich zu weit zurückdrängen zu lassen und die Bälle nur noch nach vorne zu schlagen, darf Union am Samstag nicht wiederholen. Denn zum Rückrundenauftakt rechnet Fischer mit phasenweise sehr dominanten Leipzigern. „Das sollte bei dir aber nicht auslösen, eher zu weichen, als nach vorne zu gehen. Da braucht es Mut, um diese Situationen zu überstehen“, sagt der Trainer. Im August ergaben sich die Berliner trotz ordentlicher Anfangsphase nach dem ersten Gegentreffer hilflos in ihr Schicksal, das soll nun nicht erneut passieren.

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