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Sport: Rückschlag auf dem Tivoli

Bremen kommt in Aachen nicht über ein 2:2 hinaus

Aachen - Es war wieder einmal so ein Tor, bei dem alle Beteiligten nachher um den schönsten Superlativ rangen. „Sensationell“, fand Bremens Vorstandschef Jürgen Born die Aktion, mit der Jung-Nationalspieler Jan Schlaudraff Alemannia Aachen beim 2:2 gegen Werder in der 68. Minute zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung geschossen hatte. „Das Tor des Jahres“, ließ sich Alemannen-Trainer Michael Frontzeck entlocken. „Weltklasse“, legte Werder-Keeper Tim Wiese nach, erklärte aber zugleich: „Ich glaube nicht, dass das Absicht war.“

Ein Traumtor wider Willen – und der Täter konnte den Verdacht nicht wirklich entkräften. „Als ich an dem ersten Gegner vorbei war, wollte ich eigentlich schon schießen“, erzählte Schlaudraff. Doch weil ihm dann auch der zweite und der dritte Bremer Verteidiger zu schnell auf den Füßen stand, hangelte sich der 23-Jährige zwangsläufig mit dem Ball am Fuß immer weiter an der Strafraumbegrenzung entlang. Bis ihm endlich kein Bremer mehr im Weg und Wiese zudem zu weit vor seinem Tor standen – und Aachens Offensivkraft mit einem gefühlvollen Heber vollenden konnte.

„Ein schönes Tor“, applaudierte auch Klaus Allofs, der bei seiner Spielanalyse allerdings zu einem anderen Ergebnis kam als Thomas Schaaf. „Aachen war heute einfach zu stark, als dass wir hier hätten gewinnen können“, sagte der Gäste-Trainer, nachdem sein Team nach einer überaus fahrig gestalteten ersten Halbzeit inklusive dem Aachener 1:0 durch Sascha Rösler erst nach der Pause ins Spiel gefunden hatte. Dann glichen Innenverteidiger Per Mertesacker nach einem Freistoß und Nationalstürmer Miroslav Klose nach einer Ecke jeweils aus – doch im Gegensatz zu Cheftrainer Schaaf war Allofs der Meinung, die Gastgeber sollten sich für ihren viel umjubelten Punkt vor allem bei ihrem Besuch bedanken.

Denn während Frontzeck Aachens „bestes Spiel“ in seiner Amtszeit lobte, ätzte Werders Sportdirektor: „Dazu gehört immer auch ein Gegner.“ Speziell die lasche erste Hälfte des Meisterschaftsaspiranten hatte ihm missfallen. „Das war einfach nicht die Vorgehensweise, mit der man dem Druck in so einem Stadion standhalten kann“, bemängelte Allofs die Einstellung der Mannschaft.

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