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Haile Gebrselassie hatte eine besondere Beziehung zu Berlin. Viermal hintereinander gewann er den Berlin-Marathon. 2007 und 2008 verbesserte er die Weltbestzeit in Berlin. Hier im Bild der Zieleinlauf 2008 in 2:03:59 Stunden. Die Bestmarke gilt bis heute.

© dpa

Rücktritt nach New-York-Marathon: Gebrselassie gibt auf und hört auf

Haile Gebrselassie hat mit seinem abrupten Rücktritt die Leichtathletik-Welt geschockt. „Lasst mich einen anderen Job machen“, sagte Gebrselassie nach seiner Aufgabe beim New-York-Marathon. Vor allem in Berlin hatte er oft brilliert.

Der äthiopische Laufstar hatte nach Angaben seines Managers Jos Hermens vor dem Start über Probleme im rechten Knie geklagt. Der 1,65 Meter kleine und 56 Kilogramm leichte Langstreckler hatte wie üblich hart trainiert und erklärte, er wolle sich nun „nicht mehr beschweren“.

Seinen letzten großen Traum kann sich Gebrselassie damit nicht mehr erfüllen. Der 37-Jährige wollte 2012 in London Marathon- Olympiasieger werden und eine der größten Läuferkarrieren krönen. Sie war nicht nur auf Gebrselassies Erfolgen auf vielen Distanzen begründet, sondern auch auf seiner enormen Popularität. Gebrselassie trat bescheiden auf, ließ sich lächelnd mit Hobbyläufern ablichten und zollte in New York am Flughafen dem ebenfalls startenden, geretteten chilenischen Bergmann Edison Peña seinen Respekt.

Seine letzten Triumphe feierte Gebrselassie auf der Marathon- Distanz. In Berlin, wo das Publikum den Rekordsieger zu vier Siegen nacheinander antrieb, verbesserte er 2007 und 2008 den Weltrekord über die 42,195 Kilometer, der seit gut zwei Jahren bei 2:03:59 Stunden steht.

Über 10.000 Meter war Gebrselassie zuvor jahrelang unschlagbar und holte vier WM-Titel nacheinander. Olympia-Gold schnappte er 1996 und 2000 seinem kenianischen Rivalen und Freund Paul Tergat weg, den er in Sydney in einem unvergesslichen Finale denkbar knapp bezwang. Doch selbst über die kurzen 1500 Meter war Gebrselassie erfolgreich und wurde 1999 Hallen-Weltmeister.

Trotz der Marathon-Erfolge startete er bei Olympia 2008 in Peking überraschend noch einmal über 10 000 Meter und erlebte mit Platz sechs eine nicht unerwartete Niederlage gegen die jüngeren Konkurrenten. Seine Kritiker unterstellten ihm zuletzt, zwar stark im Alleingang gegen die Uhr zu laufen, aber den großen Marathon-Rennen gegen starke Rivalen aus dem Weg zu gehen. Bei seinem New-York-Debüt wollte Gebrselassie das Gegenteil beweisen, doch die 24 Kilometer bis zum Aus wurden seine letzten als Lauf-Profi. (dpa)

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