"Das war alles sehr entspannt", sagte ein Polizeisprecher am Morgen über die zurückliegende Nacht in Berlin. Kurz nach 22.30 Uhr hätten sich die Fans des italienischen Teams in Richtung Breitscheidplatz und Kurfürstendamm auf den Weg gemacht. Kurz nach Mitternacht war dann schon wieder alles ruhig. Zwischenfälle oder Festnahmen gab es laut Polizei nicht.
Auch von deutlich vermehrten Beschwerden wegen Ruhestörung ist in Berlin im Gegensatz zu andernorts bislang nichts bekannt. "Die Berliner kennen das ja", hieß es bei der Polizei. Der Breitscheidplatz sei auch gut für spontane Freudenfeiern geeignet, weil dort nur wenige Menschen wohnten. Die nächste Fan-Invasion steht rund um die Gedächtniskirche möglicherweise für Donnerstagabend bevor, falls Deutschland den EM-Favoriten Portugal im Viertelfinale schlägt. Eine erneute große Straßenparty samt Fahnenschwenken und hupender Autos wird es auf jeden Fall am Freitag geben, egal wie das Spiel zwischen Kroatien und der Türkei ausgeht. Eine der beiden Einwanderergemeinden wird mit Sicherheit nach dem Spiel in Berlin feiern.
In anderen Städten zogen nach dem 2:0-Sieg über Frankreich Tausende italienische Fans mit Jubelgesängen und Viva-Italia-Rufen durch die Städte. Selbst das teilweise regnerische und kühle Wetter trübte die Stimmung nicht. Allerdings sei deutlich weniger losgewesen, als an den Abenden zuvor, als erst die Türken und dann die Deutschen den Einzug ins Viertelfinale feierten. Das berichteten die Polizeidirektionen in verschiedenen deutschen Städten übereinstimmend. Vielen Anwohner wird das nur recht gewesen sein. Zuletzt gab es vor allem im Süden bei der Polizei vermehrt Beschwerden wegen Ruhestörung. „Das ist ja jede Nacht eine andere Nation, die hupend durch die Straßen hetzt“, sagte ein Polizist in Frankfurt am Main. (mah/dpa)
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