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Sport: Russische Mauer

Im WM-Viertelfinale sind die deutschen Stürmerinnen gefordert

New York. Wenn der Winter naht in den USA, wird die Westküste des Landes zum bevorzugten Reiseziel der Einheimischen. Auf Platz eins steht das warme Klima Kaliforniens, aber Portland/Oregon bietet im Herbst ebenfalls angenehme Temperaturen und landschaftliche Schönheit. So könnte die Frauen-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes leicht der Versuchung erliegen, sich schon im Kurzurlaub zu wähnen. Vier Tage blieb den Spielerinnen Zeit, um sich von ihrem letzten Vorrundenspiel am Samstag gegen Argentinien (6:1) zu erholen und auf den Viertelfinalgegner Russland am Donnerstag in Portland einzustellen. Die Statistik zwingt das Team nicht gerade, sich den Kopf zu zermartern. In zehn Begegnungen haben die deutschen Frauen noch nicht verloren. Das Torverhältnis lautet 29:2.

So bleibt an Bundestrainerin Tina Theune-Meyer der Job als Mahnerin. „Dieses Spiel wird kein Spaziergang“, sagt sie, „wir können es uns nicht leisten, auch nur einen Gedanken an das Halbfinale zu verschwenden.“ Aber die Versuchung ist groß, schließlich lockt dort der Vergleich mit den Amerikanerinnen. Die müssen sich allerdings zunächst gegen Norwegen durchsetzen (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet). Doch ganz sorglos verläuft die WM für das deutsche Team keineswegs. Theune-Meyer muss einen Weg finden, die verletzte Steffi Jones als Abwehrchefin zu ersetzen. Die bis dahin überragend spielende Jones hatte sich am Samstag einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und ist bereits nach Deutschland zurückgereist. Somit lastet noch mehr Verantwortung auf der offensiven Mittelfeldspielerin Maren Meinert. Wenn es zwischen Meinert und Birgit Prinz so läuft wie bisher, dürfte auch die russische Mauer, die starke Verteidigung der Russinnen, keine 90 Minuten unbeschadet überstehen. Doch Meinert sagt: „Wenn man glaubt, es geht von allein, geht es schief – die Russinen werden um ihr Leben rennen.“

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