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© Reuters

Ruud van Nistelrooy: Debüt mit Defiziten

Der Start des Neuzugangs Ruud van Nistelrooys beim HSV missglückt. Der Holländer war mit der Leistung der Hamburger nicht zufrieden.

Den Einstand von Ruud van Nistelrooy hatten sich wohl alle beim Hamburger SV anders vorgestellt. Entsprechend nüchtern fiel das Fazit des neuen HSV-Stürmerstars nach seinem allerersten Mini-Einsatz in der Bundesliga aus. „Wir waren klar in Führung, haben die drei Punkte aber trotzdem nicht geholt“, seufzte van Nistelrooy nach dem 3:3 beim 1. FC Köln. „Das tut weh. Es fühlt sich an, wie zu verlieren.“ Viel zu tun hatte der Niederländer mit dem turbulenten Nachmittag im Rheinland allerdings nicht gehabt.

Auf der Auswechselbank bestens unterhalten, erlebte er, wie seine neuen Mitspieler durch Jansen und den zweifachen Torschützen Mladen Petric bei einem Gegentor von Kölns Kapitän Youssef Mohamad bereits 3:1 führten – ehe die nimmermüden Gastgeber sich nach einem ansehnlich verwandelten Freistoß von Milivoje Novakovic und durch Adil Chihis abgefälschten Glücksschuss noch zum Ausgleich kämpften. Erst nach alledem entschied sich Hamburgs Trainer Bruno Labbadia, seinen spektakulären Zugang aufs Feld zu schicken.

Die letzten Sekunden der 90. Minute plus 120 Sekunden Nachspielzeit, gekrönt von zwei Ballkontakten, waren van Nistelrooy bei seiner Bundesliga-Premiere gegönnt – „ein bisschen wenig Zeit, um vielleicht noch eine Torchance zu bekommen“, sagte der 33-Jährige später. Dabei war er nur wegen der kurzfristigen Verletzung von Jerome Boateng überhaupt in den Kader gerutscht – was van Nistelrooys Anteilnahme aber keinen Abbruch tat. Im Gegenteil. „Ich war richtig aufgeregt“, sagte der Stürmer. Das unglückliche Debüt soll schließlich für den dreimaligen Toptorschützen der Champions League (2002, 2003, 2006) nur der Startschuss in ein starkes Frühjahr gewesen sein. Allerdings hatte er von der Reservebank aus sofort gravierende Defizite in seiner neuen Mannschaft ausgemacht. „Ein Gegentor nach einem Standard zu bekommen, das geht – aber zwei, das geht nicht“, sagte van Nistelrooy über die ersten beiden Kölner Treffer.

Bruno Labbadia hatte sogar noch mehr zu kritisieren. „Schon nach dem 1:0 und dann wieder nach dem 3:1 haben wir das Fußballspielen eingestellt. Es war Unruhe da, die Bewegung hat gefehlt, in Ballbesitz haben wir uns zu wenig gezeigt“, schimpfte Labbadia. Trotz der zwei weggeschenkten Punkte sah Ruud van Nistelrooy immerhin auch Potenzial bei seinem neuen Arbeitgeber: „Wenn wir bei bestimmten Sachen künftig aufmerksamer sind, können wir es noch in die Champions League schaffen.“ Und er selbst würde sich dabei gerne bis zur WM noch ins holländische Nationalteam spielen.

Vor allem deshalb verließ er Real und wechselte an die Elbe; mit Bondscoach Bert van Marwijk hat er über den Wechsel nach Deutschland nicht gesprochen. Zunächst geht es für Ruud van Nistelrooy aber erst einmal darum, fit zu werden und Spielpraxis zu sammeln – am besten schon am kommenden Wochenende in Stuttgart. „Ich denke, dass ich dann länger spielen kann“, sagte der Niederländer. „Denn das Gefühl, sich wieder auf ein Spiel vorzubereiten, die Anspannung zu spüren – das schmeckt nach mehr.“

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