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Wie bereits zu Beginn der vergangen Saison bleiben die Zuschauerränge am Sonntag leer.

© imago

Saisoneröffnung in Hoppegarten: Sofa und Livestream statt Rennbahn und Hüpfburg

Am Ostersonntag beginnt die neue Saison der Rennbahn Hoppegarten – mit einem Livestream, aber auch mit Einschränkungen und Sorgen.

21000 Zuschauer fasst die Rennbahn in Hoppegarten vor den Toren Berlins, bei der Saisoneröffnung am Sonntag dürfen aber nicht mal die Besitzer der Tiere auf die Anlage. Nur Pferd, Jockey und Trainer sind aufgrund der Coronavirus-Vorkehrungen zugelassen, und so werden insgesamt nur wenige Hundert Personen anwesend sein. Kein Champagner, keine Hüpfburg und keine Livemusik – der Eventcharakter lässt sich pandemiebedingt nicht aufrechterhalten.

Verfolgen kann man die Veranstaltung stattdessen in einem Livestream (ab 11 Uhr/hoppegarten.com). „Wir haben sehr stark in die Live-Übertragung investiert“, sagt Michael Wrulich, Geschäftsführer der Rennbahn. Unter anderem wurde mit Thorsten Castle ein bekannter Moderator an Bord geholt. Fast sieben Stunden Programm mit Rennen und Hintergrundberichten sind geplant.

Die ersten Listenrennen der Saison stehen an

„Nach der langen Pause scharren die Pferde mit den Hufen und wollen zurück aufs Turf“, sagt Wrulich. 141 Starter für zwölf Rennen seien ein sehr gutes Ergebnis. "Die Jockey-Elite mit Publikums-Liebling Eddie Pedroza, Altmeister Andrasch Starke und dem amtierenden Champion Bauyrzhan Murzabzyev und die großen deutschen Trainingsquartiere werden alle dabei sein", heißt es.

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Zwei Rennen sind besonders interessant, denn in Hoppegarten stehen die beiden ersten Black-Type-Rennen der jungen Saison in Deutschland an. Die Namen der Gewinner werden dann im Stammbaum des Pferdes dick gedruckt. 14 Stuten rennen über 1600 Meter um den Preis des Gestüts Röttgen. Drei von ihnen haben bereits internationale Gruppenrennen für sich entschieden.

Beim Altano-Rennen, das ebenfalls mit 15000 Euro dotiert ist, treten zehn Steher auf der Langstrecke an. Der Wettkampf ist die klassische Vorbereitung für das Oleander-Rennen, für das alle Altano-Starter bereits gemeldet sind. Das wichtigste deutsche Marathonrennen für Vollblüter findet am Pfingstsonntag ebenfalls in Hoppegarten statt.

Internetwetten als einzige Einnahmequelle

Aus elf Renntagen wurden zur Saison 2021 neun. Dafür steigt die Zahl der Rennen pro Tag. So können die Kosten gesenkt werden. „Corona trifft uns wie alle anderen auch“, so Wrulich. Die Preisgelder wurden reduziert, am Sonntag sind dennoch 73000 Euro zu gewinnen. Die „letzte große Einnahme“ bleibt momentan das Wetten – dieses Mal nicht analog am Schalter, sondern digital über das Smartphone.

„Bisher sind wir zwar mit einem blauen Auge davongekommen, ohne Zuschauer wird es aber auch für uns eng“, sagt Wrulich über die finanziellen Auswirkungen der Coronakrise. Im Herbst sollen endlich andere Veranstaltungen wie Konzerte nach Hoppegarten zurückkehren.
Doch ein weiteres Virus macht dem Pferdesport ebenfalls zu schaffen: das „Equine Herpes“. Bei bei einem Turnier in Valencia starben mehr als zehn Tiere. Der deutsche Galoppsport blieb bisher jedoch weitgehend verschont. Trotzdem sei es eine Situation, die man auch in Hoppegarten genau beobachte. Sonntag werde die geltende Impfpflicht genau überprüft.

Luca Füllgraf

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