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Das waren noch Zeiten, als Köln und Krefeld sich 2003 im Finale um die Deutsche Meisterschaft gegenüberstanden.

© dpa

Satireserie: Die Welt ist ganz schön Scheibe, Teil 6: Krekölnfelder Pinguinhaie 

In der neuesten Folge unserer beliebten Satireserie wollten zwei Eishockeyklubs fusionieren, doch am Ende steht ein Streit der großen Idee im Weg.

Teil 6 unserer Eishockey Satire „Die Welt ist ganz schön Scheibe “.

Zuletzt wollten Stefan Ustorf und Peter John Lee in die erfolgreiche Zukunft investieren. Davor erschienen: Teil 1: Die Wahrheit über Torsten Ankert und den Wechsel nach Wolfsburg; Teil 2: Weg mit dem Heimnachteil. Eisbären spielen nur noch auswärts!; Teil 3: NHL-Scout sucht deutsche Spieler in Bremerhaven Teil 4: Wie die Eisbären die Wende schafften.

Das Treffen müsste geheim sein. Daher einigten sich beide Seiten auf die Düsseldorfer Kölschkneipe „Eigelstein“ in der Altstadt. Als Mark Mahon, der Sportdirektor der Kölner Haie, die Kneipe betritt, erspäht er schon Krefelds Geschäftsführer. Matthias Roos hat eine Flasche Altbier vor sich stehen. „Mitgebracht“, sagt er schmunzelnd. Dann sagt er: „Mark, greet you. Schön, dass Du hier bist. Wie war euer Wochenende, wer ist gerade Trainer bei Euch?“ Mark Mahon schippst mit dem Finger nach der Bedienung. „Ach frag lieber nicht.“ Dann sagt er: „Zwei Kölsch bitte.“

Die beiden Männer kommen ins Gespräch. Sie flüstern. Denn ihr Plan ist gigantisch, eine Revolution. Ein Durchbruch in Sachen Völkerverständigung, nie zuvor sind Niederrhein und Rheinmetropole so eng zusammengekommen wie in diesem Fall. Mahon ist sich sogar sicher, das die beiden Manager bei der Verleihung des Friedensnobelpreises kommendes Jahr „eine gute“ Rolle spielen werden, denn: Köln und Krefeld bilden ab sofort eine Spielgemeinschaft in der Deutschen Eishockey-Liga - die Pinguinhaie. Alle bisher geholten Punkte beider Klubs in dieser Saison werden addiert. Mahon rechnet vor: „Dann haben wir jetzt 17 Punkte und rücken auf Platz 7 vor. Wir sind auf Play-off-Kurs!“

Eine Fusion gegen die Erfolglosigkeit

Roos und Mahon lachen. Wir fusionieren die Erfolglosigkeit weg, feixt Mahon. Und Roos sagt, auch die finanzielle Seite bekomme man so in den Griff. „Da wir sozusagen die Klubs halbieren, bekommen die Spieler auch nur noch halbes Gehalt.“ Mahon ruft „Logisch“ und bestellt noch mal zwei Kölsch.

Der Vertrag liegt schon vor ihnen, es sind nur noch letzte Details zu klären. Dann, kurz vor der Unterschrift, sagt Roos: „Ach, hast Du eigentlich noch mal wegen des Logos nachgedacht, Mark?“ Wie, was wo? „Das war doch klar. Ein Hai mit Pinguin im Maul.“ Roos schaut entsetzt. „Nein, ein Pinguin mit einem Tablett voller Fischstäbchen.“ Es entbrennt ein Streit, an dessen Ende steht Roos auf und flüchtet in den niederrheinischen Regen. 

Mark Mahon bleibt sitzen und bestellt noch ein Kölsch. Die Krekölnfelder Pinguinhaie sind Geschichte, die Sache mit dem Friedensnobelpreis hat sich erledigt. Mahon sagt zum Kellner: „Und räumen Sie bitte die Flasche ab, da war dieses eklige Altbier drin.“

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