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Sport: Satzgewinn bei 43:41

SCC-Volleyballer starten mit 3:1-Sieg gegen VV Leipzig

Berlin. Der Endstand entsprach den Erwartungen. Da hatten die Volleyballer des SC Charlottenburg zum Bundesliga-Auftakt den VV Leipzig mit 3:1 besiegt. Standesgemäß, möchte man meinen. Doch was da in den zwei Stunden Spieldauer vor den Augen von 800 Zuschauern in der Sömmeringhalle ablief, das war eher Volleyball der verrückten Art, aufregender als manch guter Fernseh-Tatort. Normal endet ein Satz im Volleyball ja bei 25 Punkten. Bei der Partie SCC gegen Leipzig gingen die ersten drei Sätze jedoch bis 32, 43 und 36. Beide Teams verschlugen ihre Satzbälle mit solchem Eifer, als bestünde ihr ganzer Ehrgeiz darin, die Sätze zur besseren Unterhaltung des Publikums künstlich in die Länge zu ziehen. Am Ende war der SCC bei Satzständen von 30:32, 43:41, 36:34 und 25:14 etwas schlagfertiger als der Kontrahent.

„Ein Arbeitssieg, vielleicht sogar ein Glückssieg“, sagte SCC-Manager Kaweh Niroomand. In der Tat blieben die Leistungen des Gastgebers weit hinter den Erwartungen zurück, die man gemeinhin an einen Meisterschaftsanwärter stellt. Mitunter kombinierten die Leipziger sogar sicherer, suchten zielstrebiger den Abschluss. SCC-Trainer Mirko Culic machte nachher Mängel in der eigenen Vorbereitung als Entschuldigung geltend. Zu wenige Testspiele habe sein Team bestritten, und der Mann, um den sich bei den Charlottenburgern das ganze Spiel dreht, Marco Liefke nämlich, war auch erst vier Tage vor Bundesliga-Beginn von der Militär-Weltmeisterschaft aus Rumänien nach Berlin zurückgekehrt. Liefke wirkte alles andere als fit, die Feinabstimmung mit den Nebenleuten stimmte selten.

Lobende Worte fand Niroomand vor allem für den aus Mendig nach Berlin gewechselten Eugen Bakumovski. „Der hat das Spiel im zweiten Satz zu unseren Gunsten gedreht, an ihm werden wir noch viel Freude haben“, sagte Niroomand über den 22-Jährigen. Bakumovski war so viel Lob beinahe schon peinlich. „Nicht ich habe gewonnen, wir haben das zusammen erledigt“, sagte er.

Das Spiel war niemals hochklassig. Aber mit Ausnahme des letzten Satzes, in dem die Leipziger alsbald resignierten, ging es höchst spannend zu, besonders im zweiten Abschnitt, den der SCC mit dem elften Satzball für sich entschied. 43:41 – ein Satzergebnis mit Seltenheitswert im Bundesliga-Volleyball. „Das habe ich noch nie erlebt“, sagte Mirko Culic, „aber positiv war dabei auch, wie wir selbst in den kritischen Phasen die Ruhe behalten haben.“ Karsten Doneck

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