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Sport: SC Charlottenburg: Volleyball in den Fingerspitzen

Zweieinhalb Stunden dauerte die Sitzung im Horst-Korber-Zentrum. Zeit genug für Manager Kaweh Niroomand, den Volleyballern des SC Charlottenburg das Konzept für die nahe Zukunft vorzustellen.

Von Karsten Doneck, dpa

Zweieinhalb Stunden dauerte die Sitzung im Horst-Korber-Zentrum. Zeit genug für Manager Kaweh Niroomand, den Volleyballern des SC Charlottenburg das Konzept für die nahe Zukunft vorzustellen. Und um eine wichtige Personalentscheidung bekanntzugeben: Vom 1. Juni an wird Mirko Culic als neuer Trainer tätig. Der ehemalige Zuspieler des SCC, der auf die Erfahrung von 260 Länderspielen für Jugoslawien zurückblickt, löst den Kanadier Brian Watson ab, der nun als erster Kandidat für das Traineramt beim ASV Dachau gilt.

"Mirko ist hungrig, er ist noch empfänglich fürs Neue und hat Volleyball in den Fingerspitzen", sagt Niroomand über Culic. Der 38-Jährige war nicht der einzige Kandidat für den Job beim SCC. Auch bei Bernd Schlesinger, dem Junioren-Bundestrainer, hatten die Charlottenburger angefragt, sich aber eine Absage eingehandelt.

Culics Aufgabe wird darin bestehen, eine Mannschaft zu formen, die, wie Niroomand fordert, "wieder um die Meisterschaft mitspielt". Derlei ehrgeizige Ziele kann der Manager nur deshalb ausgeben, weil er eine zweite wichtige Personalie zugunsten des SCC geklärt hat. Nationalspieler Marco Liefke, dem Angebote aus Italiens Zweiter Liga und aus Belgien vorliegen, wird, so Niroomand, "definitiv in Berlin bleiben". Um ihn herum soll eine auf zwei, drei Positionen hochkarätig verstärkte Mannschaft aufgebaut werden. Von Mitte Mai an will der SCC auf dem internationalen Transfermarkt entsprechend zugreifen. Das wiederum bedingt aber, dass sich der SCC auch von einigen Akteuren trennt. Wobei sich manches von selbst erledigt: Oliver Heitmann hört auf, Ian Taylor ist auf Nimmerwiedersehen in seine Heimat nach Kanada zurückgeflogen. Marek Wenzel wurde nahegelegt, sich nach einem anderen Klub umzusehen. Um Frank Dehne und Norbert Walter bemüht sich der VfB Friedrichshafen. Sollte Dehne gehen, käme dies dem SCC vielleicht gar nicht ungelegen. "Wir haben mit Frank Dehne und Ilja Wiederschein zwei Zuspieler. Wir müssen uns da für einen entscheiden", sagt Niroomand. Da Dehne noch einen gültigen Vertrag beim SCC besitzt, wäre mit seinem Transfer sogar noch etwas Geld zu verdienen.

Egal, welches Personal letztlich bleibt: Für Mirko Culic wird die Aufgabe beim SCC nicht einfach. Schließlich ist er als Trainer noch relativ unerfahren und passt so gar nicht in die Reihe der Respektpersonen, die zuletzt in Charlottenburg tätig waren: von Olaf Kortmann über Andrzej Niemczyk bis hin zu Brian Watson. Wird einer wie Culic deshalb bei einem Starensemble nicht alsbald Autoritätsprobleme bekommen? Derlei Bedenken teilt Kaweh Niroomand nicht. "Der ist pfiffig, der wird sich durchbeißen", sagt der Manager.

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