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Schalke 04: Drei Talente für Lincoln

Mehrere Spieler ersetzen Schalkes Spielmacher der letzten Saison. Können die "Knappen" wieder um den Titel mitspielen?

Was hat sich verbessert?

Das ist die Gretchenfrage. Nach dem Abgang von Lincoln, dem divenhaften brasilianischen Spielmacher, der an guten Tagen allerdings eine Art Erfolgsgarantie mit sich brachte, sollen sich nun drei Spieler dessen Position aufteilen. Trainer Mirko Slomka hat die zentrale Position im offensiven Mittelfeld für den Zugang vom FC Basel, Ivan Rakitic (19), den Rückkehrer aus Mainz, Mimoun Azaouagh (24), sowie das Eigengewächs Mesut Özil (19) vorgesehen. Sie gelten als große Talente, von denen Özil beim Saisonstart in Stuttgart wohl die Nase vorn hat. Allerdings müssen alle drei noch den Nachweis ihrer Alltagstauglichkeit auf hohem Niveau erbringen.

Wer sind die Stars? Kapitän Marcelo Bordon und Angreifer Kevin Kuranyi sind die bestimmenden Figuren. Während Bordon seine Führungsstellung mit überwiegend überzeugenden Leistungen untermauerte, hat sich der vermeintliche Fehleinkauf Kevin Kuranyi in der abgelaufenen Saison seine Position mit 15 Treffern und seiner enormen kämpferischen Einstellung erarbeitet. Zuletzt traute sich der Nationalspieler sogar, Kritik an der Schalker Transferpolitik zu äußern. Ein echter Gefühlsausbruch für den sonst stets um lapidare und unkritische Statements bemühten Angreifer.

Wie sicher ist der Job des Trainers? Mirko Slomka und Manager Andreas Müller pflegen ein intensives, fast freundschaftliches Verhältnis. Der Manager hat das „Experiment Slomka“ vor rund eineinhalb Jahren ins Leben gerufen und lässt keine Zweifel am Gelingen aufkommen. Auch der Aufsichtsrat traut dem Trainer zu, sportlich erfolgreich zu sein. Zurzeit darf sich Slomka sicher fühlen.

Welche Taktik ist zu erwarten? Slomka favorisiert ein 4-3-3. Es ist aber auch ein 4-4-2 möglich, mit zwei defensiver agierenden Mittelfeldspielern. Gerade in der Champions League dürfte diese Variante gewählt werden.

Wer hat das Sagen im Verein? Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies ist spätestens nach dem Abgang des früheren Managers Rudi Assauer der starke Mann. Der Fleischfabrikant hat gute Verbindungen zum Vorstand: Dessen Vorsitzender Josef Schnusenberg betreibt in der Fleischfabrik ein Steuerbüro.

Wie ist die Stimmung im Stadion? Geschäftsführer Peter Peters beschleicht Angst, dass die Fangemeinde eine Wagenburg bildet. „Wir müssen aufpassen, dass nicht immer nur die gleichen Leute in unser Stadion kommen“, sagt er. Das Maximum von 44 000 Dauerkarten ist wie selbstverständlich verkauft worden, nur wenige Fans haben noch Gelegenheit, an frei verkäufliche Karten zu gelangen.

Welche Platzierung ist möglich? „Wir haben eine ähnliche Zielsetzung wie in der letzten Saison, wenn nicht sogar die gleiche“, sagt Mirko Slomka. Kann man Titelambitionen besser verklausulieren? Realistisch dürften aber eher Platz drei bis fünf sein.

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