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© dpa

Schalke 04: Harmlos gewonnen

Endlich der erste Saisonsieg eines deutschen Teams in der Champions League: Der FC Schalke 04 siegt 2:0 bei Rosenborg Trondheim und kann weiter auf die nächste Runde hoffen.

Es war mühsam und alles andere als glanzvoll. Aber am Ende hatte der FC Schalke 04 mit 2:0 (0:0) bei Rosenborg Trondheim gewonnen und kann mit diesem Erfolg im zweiten Spiel der Gruppe B weiter auf das Erreichen der nächsten Runde in der Champions League hoffen. Jermaine Jones erzielte nach einer Stunde den Führungstreffer, Kevin Kuranyi gelang kurz vor Schluss das 2:0. Der Sieg der Schalker lässt die Heimniederlage vom ersten Spieltag gegen den FC Valencia erträglicher erscheinen.

Drei Siege in Folge hatten die Schalker zuletzt in der Bundesliga zustande gebracht und keinen Gegentreffer hinnehmen müssen, doch das Selbstvertrauen für das Spiel gegen die Norweger hatten diese Erfolge offenbar nicht gestärkt. Weder im Angriff, wo Kevin Kuranyi nahezu auf sich alleine gestellt war, weil sein gestriger Sturmpartner Peter Lövenkrands Dienst nach Vorschrift ablieferte und eher gelangweilt an der Partie teilnahm. Noch in der Abwehr, in der Schalkes Verteidiger Heiko Westermann nach nur neun Minuten mit einem Rückspiel per Kopf über den aus dem Tor herauseilenden Manuel Neuer Gefahr heraufbeschwor. Neuer konnte den Ball mit letztem Einsatz an den Pfosten lenken.

Spätestens ab diesem Moment machte sich Nervosität in der gesamten Schalker Mannschaft breit. Und zur ansteigenden Hektik suchte sich auch noch kollektive Ratlosigkeit ihren Platz im Team. Vor allem das Mittelfeld um Ivan Rakitic ließ sich in der ersten Hälfte davon anstecken und trug viel zu wenig zum Spielaufbau bei. Und da die Mannschaft von Knut Torum im heimischen Lerkendal-Stadion vor rund 21.000 Zuschauern während der ganzen Partie vor allem darauf bedacht war, das Kombinationsspiel der Schalker zu unterbinden, konnte von einem Spiel auf höchstem europäischem Niveau wahrlich nicht die Rede sein.

Zu allem Überfluss bestätigten die Schalker wieder einmal beeindruckend offenkundig ihre größte Schwäche. Für Zlatan Bajramovic und Kevin Kuranyi taten sich die besten Torchancen auf, die sich einem Fußballspieler bieten können. Alleine vor dem gegnerischen Torhüter scheiterten beide, wie schon gegen Duisburg und Bielefeld, nahezu kläglich. Im Anschluss an diese Möglichkeiten versuchte Kapitän Marcelo Bordon dem konfusen Spiel mit langen Bällen von der Mittellinie etwas mehr Linie zu verleihen, doch so etwas wie Torgefahr strahlten die Schalker zunächst nicht mehr aus. Die bis insgesamt wenig überzeugende Leistung der Mannschaft von Mirko Slomka war auch deshalb unverständlich, weil die Gastgeber sich in kaum besserer Verfassung präsentierten als die letzten Gegner der Schalker in der heimischen Liga.

Zumindest in der zweiten Hälfte machten die Schalker die für sie wohltuende Erfahrung, dass sie durch erhöhtes Engagement auch in der Champions League erfolgreich sein können. Kuranyi und Co. erspielten sich nicht nur weitere Tormöglichkeiten, sondern erzielten auch durch Jermaine Jones (62.), den Ivan Rakitic mit einem gefühlvollen Heber in Position brachte, den vorentscheidenden Treffer. Die Norweger versuchten gegen Ende der Partie zwar noch einmal alles, doch sie waren gestern Abend noch harmloser als die Schalker. Und am Ende nutzte sogar Kuranyi bei einem Konter eine Chance.

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