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Schalke - Fürth 1:2: Königsgraue Last-Minute-Niederlage

Der FC Schalke 04 zeigt bei der 1:2-Niederlage gegen Greuther Fürth keinerlei spielerische Fortschritte. Das Tabellenschlusslicht aus Fürth hingegen schöpft nach dem zweiten Saisonsieg wieder Hoffnung im Abstiegskampf.

Es herrschte Tristesse in der Gelsenkirchener Arena. Das 1:2 (0:0) gegen Greuther Fürth hinterließ bei allen Beteiligten des FC Schalke 04 ratlose Gesichter. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller hatte gegen die Fürther eine enttäuschende Partie und – was mindestens genauso bedenklich war – wieder keinerlei Fortschritte in taktischer und spielerischer Hinsicht gezeigt. „Wir sind riesig enttäuscht. Das war ein Tag, den man so nicht braucht“, sagte Keller, der sich auch gleich von den Saisonzielen verabschiedete. „Nach so einem Spiel braucht man nicht von der Champions League reden. Wir brauchen erst einmal Ergebnisse, um das überhaupt wieder in den Mund nehmen zu können“, sagte der Trainer.

Während die Schalker weiterhin ihrer Form hinterherlaufen, dürften die Fürther wieder ein wenig Hoffnung im Abstiegskampf gesammelt haben. „Wir haben eine leidenschaftliche Leistung gezeigt und uns für unser Spiel am Ende belohnt“, sagte Fürths Trainer Mike Büskens. Büskens war an diesem Tag nicht nur wegen dieses überraschenden Erfolgs ein besonders gefragter Ansprechpartner. Er und Gerald Asamoah kamen schließlich zu dem Verein zurück, bei dem sie ein wesentliches Stück der Klub-Geschichte mitgeschrieben hatten. Entsprechend freundlich und mit langgezogenen Sprechchören wurden die beiden von den Zuschauern empfangen.

Diese Freude sollte bei den meisten der 60 693 aber recht schnell der Ernüchterung weichen. Die Mannschaft von Trainer Keller spielte selbst gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht lange Zeit abwartend. „Wir haben sehr ruhig angefangen und Geduld gezeigt“, sagte Keller. Weshalb die Schalker solch eine Zurückhaltung gegen den Tabellenletzten an den Tag legten, war allerdings nicht zu ergründen. Die Gastgeber waren zwar überlegen, doch sie erspielten sich aus ihrem hohen Anteil an Ballbesitz kaum eine Tormöglichkeit. Neuzugang Michel Bastos, den die Schalker am Dienstag von Olympique Lyon ausgeliehen hatten, versuchte zwar immer wieder, Tempo und Druck über die linke Seite zu erzeugen. Doch dem technisch versierten Brasilianer war anzumerken, dass er noch Zeit brauchen wird, um sich an seine neuen Mitspieler zu gewöhnen.

Die Fürther machten den Schalkern das Leben schwer, weil sie intensiv und engagiert verteidigten und davon profitierten, dass sich die spielerischen Möglichkeiten der Gastgeber wieder einmal als sehr begrenzt erwiesen. Die Spieler wurden dann auch mit Pfiffen in die Kabine begleitet. Kaum war die Partie wieder angepfiffen, machte Michel Bastos seinem Ruf als gefürchteter Distanzschütze alle Ehre. Mit seinem linken Fuß traf er aus 18 Metern Entfernung ins rechte obere Tordreieck. Doch die Erleichterung der Schalker sollte gerade einmal fünf Minuten dauern. Mit dem ersten durchdachten Angriff erzielten die Fürther prompt den Ausgleich. Nikola Djurdjic bediente den in der Mitte freistehenden Felix Klaus, der nur noch einzuschieben brauchte.

Die Schalker benötigten in der Folge lange, um sich von diesem Tiefschlag zu erholen. Das Publikum missbilligte ihren Auftritt zunehmend. Je länger die Partie dauerte, desto nervöser wurden die Schalker. Lediglich in den letzten Minuten nahm die Partie noch einmal Fahrt auf. Mit zwei Reflexen verhinderte Schalkes Torhüter Timo Hildebrand einen Rückstand, auf der Gegenseite scheiterte der eingewechselte Raffael am Torpfosten der Fürther. Im direkten Gegenzug erzielte Djurdjic den entscheiden Treffer, der am Ende sogar verdient war.

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