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Gelbes Wunder für Schalke und Kapitän Benedikt Höwedes.

© dpa

Schalke - Hoffenheim 1:3: Schalkes Wankelmut, Hoffenheims Torflut

Wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt: Schalke glaubte, sich bis ins Pokalfinale in Berlin durchbeißen zu können. Eine völlige Fehleinschätzung, wie das 1:3 gegen Hoffenheim am Dienstagabend schmerzhaft zeigte.

Die Mehrzahl der Anhänger, Verantwortlichen und Spieler des FC Schalke 04 dürften am Mittwochmorgen gehofft haben, dass sie einen lediglich einen überaus unangenehmen Albtraum durchlebt haben. Die harte Realität dürfte alle miteinander allerdings ganz schnell wieder eingeholt haben. Der Ruhrgebietsklub unterlag 1899 Hoffenheim im Achtelfinale des DFB-Pokals tatsächlich mit 1:3 (0:3) - und zeigte dabei eine über weite Strecken katastrophale Leistung.

Ziel des Klubs war es in diesem Wettbewerb eigentlich, das Finale in Berlin im Sommer 2014 zu erreichen. Eine völlige Fehleinschätzung der Verantwortlichen, wie sich am Dienstagabend herausstellen sollte.

Die Wankelmütigkeit dieser Mannschaft ist offenbar nicht zu händeln. Dabei hatten die Schalker die Partie eigentlich forsch und selbstbewusst begonnen. Der jüngste, ungewohnt souveräne Erfolg in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart schien die Spieler von Trainer Jens Keller beflügelt zu haben. Sie attackierten früh, gewannen viele Zweikämpfe und näherten sich dem Hoffenheimer Tor mehrfach vielversprechend an. Letztlich fehlte aber der entscheidende Pass sowie der konzentrierte Abschluss, um einen frühen Treffer zu erzielen.

Die Unzulänglichkeiten häuften sich dramatisch

Da sich aber auch die Hoffenheimer nicht auf ihre in dieser Saison meist löchrige Defensive verlassen wollten, entwickelte sich ein temporeiches und hart umkämpftes Spiel. Das Unglück des Ruhrgebietsklubs begann aber bereits nach 14 Minuten, als Christian Fuchs als linker Verteidiger wieder einmal seine enormen Defensivschwächen zeigte und einen Zweikampf mit Andreas Beck im eigenen Strafraum verlor. Diesen eklatanten Fehler konnte Torhüter Ralf Fährmann zwar noch mit einer Parade gegen Angreifer Kevin Volland ausgleichen. Doch sieben Minuten später war auch Fährmann chancenlos, weil Fuchs nach einer Flanke von Kai Herdling, der den Ball von der Außenlinie in den Strafraum beförderte, die Kugel nicht traf und diese zur Hoffenheimer Führung im Tor-Netz landete.

Von diesem Gegentreffer zeigten sich die Schalker zwar noch unbeeindruckt, doch die Unzulänglichkeiten häuften sich dramatisch. Nach 32 Minuten erhöhten die Hoffenheimer dann auf 2:0, nachdem Volland einen Konter nach Vorlage von Firmino abschloss. Die enorme Anfälligkeit der Schalker nach schnellen Gegenstößen zieht sich durch diese Saison wie schmerzhafte und häufige Wurzelbehandlungen beim Zahnarzt. Jermaine Jones hatte dann auch noch etwas aus der Abteilung Slapstick zu bieten - zur Verärgerung sämtlicher Schalker. Der Mittelfeldspieler wollte einen Angriff einleiten, traf mit seinem Pass aber einen Gegenspieler. Der Ball fiel Firmino vor die Füße, der sich die Chance zum 3:0 nach 35 Minuten nicht nehmen ließ.

Erneute Möglichkeit für die verunsicherte Schalker Mannschaft in der 63. Minute

In der Folge war jede Aktion des Ruhrgebietsklubs von Unsicherheit und Angst geprägt. Immerhin gelang es den Schalkern, einen vierten Gegentreffer zu verhindern. Doch das war die einzige gute Nachricht. Die 51.078 Zuschauer in der Gelsenkirchener Arena riefen erst "Aufwachen" und später begleiteten sie die Mannschaft mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Halbzeitpause.

Die Spieler versuchten, schnell den Anschlusstreffer zu erzielen, um vielleicht doch noch mit einem Kraftakt das schier Unmögliche zu schaffen. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff hatte Kapitän Benedikt Höwedes eine große Möglichkeit, doch sein Ball flog aus kurzer Distanz weit über das Hoffenheimer Tor. Erst nach 63 Minuten hatte die völlig verunsicherte Schalker Mannschaft eine erneute Möglichkeit, doch Torhüter Jens Grahl lenkte den Schuss von Julian Draxler an den Torpfosten. Vier Minuten später erzielte Jefferson Farfan doch noch den Anschlusstreffer und weckte noch einmal Hoffnungen. Doch Hoffenheim brachte die Partie über die Zeit.

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