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Sport: Schalke kann nicht führen

Die Mannschaft von Ralf Rangnick verliert in Mainz 1:2 und damit nach nur einer Woche wieder den ersten Tabellenplatz an den FC Bayern

Eigentlich wollte Ralf Rangnick den Sieg gegen den FC Bayern München mit einem Sieg gegen Mainz 05 aufwerten. Doch daraus wurde nichts. Mit einem 2:1 (1:0)-Sieg machte sich der FSV Mainz 05 zu seinem 100. Geburtstag, den der Verein unter der Woche begangen hat, ein ganz besonderes Geschenk. Für den FC Schalke 04 bedeutet diese Niederlage den Verlust der Tabellenführung an den FC Bayern und einen Rückschlag im Kampf um die deutsche Meisterschaft. „Wir sind natürlich enttäuscht“, sagte Rangnick. „Wir sind wieder nur Zweiter wie so oft schon in dieser Saison, aber die Saison ist noch lang, und wir haben noch Chancen“, sagte der Schalker Trainer nach dem Spiel. Doch er wirkte immer noch geschockt und überrascht.

Genau wie seine Spieler 19 Sekunden nach dem Anpfiff. Denn die Nebelschwaden der Stadionchoreografie anlässlich des Jubiläums waren noch nicht richtig verflogen, da durften die Mainzer schon jubeln. Michael Thurk flankte von der linken Seite in den Schalker Strafraum, Niclas Weiland verlängerte per Kopf, und Fabian Gerber hatte keine Mühe, zum 1:0 einzuköpfen. Schalke kam in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel. Mainz kontrollierte die Partie und erspielte sich noch einige Möglichkeiten zum 2:0. Nach dem Wechsel fanden die Schalker besser in ihr Spiel. Doch für den Ausgleich benötigten sie die Unterstützung von Noveski, der Ode Kamphuis im Strafraum ungeschickt zu Fall brachte. Lincoln verwandelte den fälligen Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1.

Schalke war danach bemüht, noch zum Siegtor zu kommen. Doch Michael Thurk machte zehn Minuten vor dem Abpfiff die Schalker Bestrebungen mit seinem Tor zum 2:1 zunichte und brachte die Stimmung im mit 20 300 Zuschauern ausverkauften Stadion am Bruchweg zum Überkochen. Schalkes Torhüter Frank Rost wollte seine Mitspieler verbal aufrichten. Er glaubt, dass im Titelkampf noch keine Vorentscheidung gefallen ist. „Wir sollten die Chancen, nicht die Risiken sehen“, sagte Rost.

Aufgeheizt war die Atmosphäre auch durch die Streitigkeiten zwischen Schalke und Mainz um den Wechsel von Mimoun Azaouagh von Mainz nach Schalke vor der Winterpause. Azaouagh ist nach wie vor verletzt und Schalkes Manager Rudi Assauer nach der ersten Zusage nun doch nicht bereit, die Ablösesumme von 640 000 Euro plus 350 000 Euro Zuschlag bei Erreichen der Champions League zu überweisen. In einem Schreiben hat er dem Mainzer Manager Christian Heidel „arglistige Täuschung“ vorgeworfen. Die Mainzer reagierten empört, und FSV-Präsident Harald Strutz hat nun sogar strafrechtliche Schritte gegen Assauer angekündigt. „Das ist eine Qualität, die es im deutschen Fußball so noch nicht gab, das lassen wir uns von Herrn Assauer nicht gefallen.“

Zur Pressekonferenz erschien Assauer dann gar nicht erst. Doch bei den Mainzern überwog die Freude über den Sieg. Und Trainer Jürgen Klopp machte Ralf Rangnick Mut: „In der Meisterschaft ist noch alles drin, schließlich müssen die Bayern auch noch hierher kommen.“

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