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Sport: Schanghai erwartet Taifun – Spiele der Frauen-WM verlegt

Schanghai - Die chinesische Wirtschaftsmetropole Schanghai bereitet sich auf den schwersten Wirbelsturm seit zehn Jahren vor. Der Taifun Wipha hat auch massive Auswirkungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, die derzeit in China ausgetragen wird.

Schanghai - Die chinesische Wirtschaftsmetropole Schanghai bereitet sich auf den schwersten Wirbelsturm seit zehn Jahren vor. Der Taifun Wipha hat auch massive Auswirkungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, die derzeit in China ausgetragen wird.

Zwei am heutigen Mittwoch angesetzte Vorrundenspiele mussten auf den Donnerstag verschoben werden. Norwegen wird nicht in Schanghai auf Ghana treffen, sondern im 200 Kilometer südwestlich gelegenen Hangzhou. Dort, so die Einschätzung der Meteorologen, dürfte Wipha am Donnerstag durchgezogen sein. Ebenfalls erst am Donnerstag in Hangzhou kämpft Dänemark gegen Brasilien um den Einzug in Viertelfinale.

Die deutschen Fußballerinnen bleiben vom Taifun bislang nahezu unbehelligt. Beim Abflug aus Hangzhou, wo die deutschen Frauen am Montag 2:0 gegen Japan gewonnen hatten, regnete es zwar. Aber der Flug zum nächsten Spielort Wuhan sei „angenehm“ gewesen, sagte DFB-Sprecher Niels Barnhofer.

Dafür bekam die Mannschaft der USA am Montagabend die Auswirkungen eines Taifuns in Ostasien zu spüren. Seit dem Vormittag hatte es in Schanghai sintflutartig geregnet, das Wasser stand knöchelhoch in den Straßen. Dementsprechend tief war der ohnehin schon lädierte Rasen im Hongkou-Stadion beim letzten Vorrundenspiel des Turnierfavoriten gegen Nigeria. Und so quälten sich die USA vor nur 5000 Zuschauern mit einem mühsamen 1:0 gegen Nigeria als Gruppenerster ins Viertelfinale.

Für die chinesischen Behörden sind die Auswirkungen auf die Fußball-WM noch das kleinste Problem. Ein Sturm mit erwarteten Geschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern wird wohl für chaotische Verhältnisse sorgen. Aus den Randbezirken von Schanghai wurden 200 000 Menschen evakuiert. Schulen bleiben geschlossen, der Fährverkehr zu den vorgelagerten Inseln wurde eingestellt. Zusätzlich installierte Pumpen sollen zahlreiche U-Bahn-Baustellen vor Überflutung schützen – vor allem die Linie, die unter dem mächtigen Fluss Huangpu ins Erdreich getrieben wird. Sorge machen den Verantwortlichen auch die Kräne an den zahllosen Baustellen, zum Beispiel am 480 Meter hohen Weltfinanzzentrum, dem höchsten Gebäude der Volksrepublik. Der Taifun könnte sie umwehen, spekulieren chinesische Medien.

Am heutigen Mittwoch werden voraussichtlich auch zahlreiche Flüge gestrichen. Das könnte auch den Tross der deutschen Journalisten betreffen, der das Team von Bundestrainerin Silvia Neid begleitet. Sie werden wohl erst einen Tag später ins 900 Kilometer entfernte Wuhan im Landesinneren fliegen können. Dort trifft die deutsche Mannschaft am Samstag auf Nordkorea, für Deutschlands Torfrau Nadine Angerer der Geheimfavorit dieser WM. Frank Hollmann

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