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Sport: Scharfe Kritik in Italien am feiernden Michael Schumacher

Die italienische Presse schießt auch zwei Tage nach der verlorenen Formel-1-WM scharf gegen Michael Schumacher. "Was machte dieser betrunkene Schumacher auf dem McLaren-Fest?

Die italienische Presse schießt auch zwei Tage nach der verlorenen Formel-1-WM scharf gegen Michael Schumacher. "Was machte dieser betrunkene Schumacher auf dem McLaren-Fest? Da sieht man die Verdächtigungen sprießen: Dieser verpatzte Start, diese unklaren Aussagen und seine Freude, Irvine nicht siegen gesehen zu haben", warf die "Gazzetta dello Sport" dem Rheinländer vor. "Schumis Besäufnis hat die Ferraristi verletzt." Gestützt auf Bilder eines italienischen TV-Senders beschuldigen die Blätter Schumacher, mit seinem Bruder Ralf und Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach dem Großen Preis von Japan bei der McLaren-Mercedes-Party wild gefeiert zu haben. Tatsächlich war der Ferrari-Star gar nicht auf der Sieges-Fete, sondern bei Karl-Heinz Zimmermann, dem Wirt des Williams-Teams. "Michael war nicht bei Mercedes, sondern bei Williams", bestätigte auch sein Manager Willi Weber. "Diese verbalen Querschläger lassen uns kalt und ändern nichts am guten Verhältnis mit Ferrari." Schumacher hat noch bis 2002 einen Vertrag mit dem Team.

"Ein Schatten über Schumacher. Besiegt, aber zufrieden", kritisierte "La Repubblica" den Ex-Weltmeister hart. "Dieses verrückte Fest mit den Siegern. Mambo, Bier und Umarmungen mit dem Mercedes-Team: Der Deutsche steht unter Anklage." Die Zeitung unterstellt Schumacher, er habe seinem Teamkollegen Eddie Irvine im Titel entscheidenden Saisonfinale gar nicht helfen wollen. "Wir sollten uns nicht mehr über Schumacher wundern, über seine fehlende Großzügigkeit, über seine niedrige Konzentration, wenn er einem Teamkollegen helfen soll", schrieb das Blatt. "Sicherlich fühlt man sich von Schumacher am Boden liegen gelassen, von einem, der uns fliegen lassen sollte. Aber seine Charaktereigenschaften, nennen wir sie ruhig unsympathisch, waren immer die selben. Er hat sich nie verstellt."

Die "Gazzetta" schlug in die gleiche Kerbe. Schumacher stelle sein enormes Talent für enorme Reichtümer in den Dienst von Ferrari. Er gebe seine Erfahrung, seinen Instinkt und seine Klasse, "aber nicht sein Herz". Er sei "sehr weit entfernt von der leidenschaftlichen Welt, die einen Mythos am Leben erhält, der seit 20 Jahren nicht gewinnt". Bereits am Montag hatten die italienischen Medien Schumacher unterstellt, er habe den Start beim Saisonfinale absichtlich verpatzt. Der Finne Mika Häkkinen hatte beim Japan-Grand-Prix sofort die Führung übernommen und mit seinem souveränen Sieg vor Schumacher und Irvine den WM-Titel geholt.

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