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Sport: Scharping geht in die Offensive

Radsport-Präsident greift seine Kritiker an

Frankfurt am Main - Fünf Tage vor der Wahl eines neuen Präsidiums des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in Leipzig hat der zur Wiederwahl stehende Präsident Rudolf Scharping seine Widersacher heftig attackiert. Der Opposition um den Gegenkandidaten Dieter Berkmann warf er am Montag „Klüngelei außerhalb aller Gremien in Hinterzimmern“ vor. Den Sportdirektor Burkhard Bremer, der wie Scharping wegen zu laxer Haltung im Anti-Doping-Kampf stark in der Kritik steht, bezeichnete der BDR-Chef als „autoritären Sack, dem man aber keine Erfolglosigkeit vorwerfen kann“.

Um die Kritik an Bremer und ihm zu entschärfen, hat Scharping die Installation eines für den Leistungssport zuständigen Vize-Präsidenten vorgeschlagen. „Das muss ein versierter Mann sein“, sagte der ehemalige Politiker, der keine Namen nennen wollte oder konnte. Die Delegierten müssten dafür allerdings den Weg frei machen und einer Satzungsänderung zustimmen. Scharping betonte, dass der bis 2010 datierte Vertrag mit Bremer einzuhalten sei. „Ich habe den Vertrag nicht abgeschlossen, nur erfüllt“, erklärte der BDR-Chef.

Der Sportdirektor habe auch unter seiner Führung beachtliche Erfolge vorzuweisen, sagte Scharping und erwähnte das im Juni 2008 beschlossene Leistungssport-Konzept für den Bahnradsport. „Das ist die Grundlage für die nationale Förderung. Wer das infrage stellt, stellt den BDR infrage“, erklärte der 61-Jährige. Den Doppel-Olympiasieger Rudolf Bartko, der ihn am Wochenende stark kritisiert hatte, griff der deutsche Radsport-Präsident sehr heftig an. „Er hat uns um die Olympia-Qualifikation gebracht. Olympische Spiele bleiben immer die höchste Stufe für die öffentliche Förderung, nicht irgendwelche Sechstagerennen“, sagte Rudolf Scharping. „Keiner ist fehlerfrei. Aber ich habe klare Vorstellungen, wie ein Verband zu führen ist.“ dpa

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