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Sport: Scheitern in Serie

Das deutsche WM-Team hat weiter kaum Grund zur Freude

Paris (Tsp). Wieder ein Tag der Enttäuschungen in Paris: die Silbermedaille von Stabhochspringerin Annika Becker blieb ohne die erhoffte Wirkung für die deutschen Leichtathleten. Vor 50 000 Zuschauern im Stade de France konnten weder der fünfmalige DiskusChampion Lars Riedel noch 800-m-Läuferin Claudia Gesell die Erwartungen erfüllen. Mit traurigem Blick verließ Lars Riedel die Diskusanlage, nachdem 66,28 m nur zu Platz vier gereicht hatten. Am Thron von Litauens Olympiasieger Virgilius Alekna (69,69) konnte Riedel ebenso wenig rütteln wie der EM-Dritte Michael Möllenbeck, der mit 66,23 m Fünfter wurde. „Ein bisschen schade ist es schon, dass es nicht zur Medaille gereicht hat. Aber ich habe die Atmosphäre genossen“, sagte Riedel hinterher.

Auch für Claudia Gesell reichte es nicht zu einer Medaille. Olympiasiegerin Maria Mutola aus Mosambik über 800 m in 1:59,89 Minuten ihrer Favoritenrolle gerecht. „Sicher war die Chance sehr groß, aber es sollte nicht sein, Fünfter in der Welt: damit muss ich zufrieden sein“, sagte Gesell, die sich nach dem verletzungsbedingten Verzicht von Stephanie Graf mehr als Platz 5 (2:01,84) ausgerechnet hatte.

In den Vorentscheidungen des vierten Tages mussten hochgehandelte DLV-Athleten ebenfalls bittere Pleiten einstecken, nachdem sich die Anzahl der Erstrunden-Ausfälle auf zwölf erhöhte. Besonders bitter war das Ausscheiden für Irina Mikitenko im 5000-m-Vorlauf und den Stabhochsprung-EM-Zweiten Lars Börgeling. „Eigentlich wollte ich die 10 000 m laufen, aber ich durfte nicht“, beschwerte sich die im Spurt kraftlose Mikitenko über die Nominierung des Verbandes.

Deutschlands erster Sechs-Meter-Springer Tim Lobinger (Köln) meisterte aus dem deutschen Stabhochsprung-Trio mit 5,70 m als Einziger problemlos die Qualifikation: „Jetzt kann ich nur noch gewinnen.“ Börgeling dagegen musste nach 5,60 m frühzeitig die Koffer packen, sein Vereinskollege Richard Spiegelburg war bereits an seiner Anfangshöhe (5,35) gescheitert.

„Ich glaube, dass Lobinger eine Medaille holen kann“, sagte der als Zuschauer anwesende Sergej Bubka. Zum Entsetzen der 50 000 Fans scheiterte dagegen Frankreichs Gold-Hoffnung Romain Mesnil dreimal an seiner Anfangshöhe von 5,70 m. Auch das Aus für Europameister Aleksandr Awerbuch (Israel) erhöhte Lobingers Chancen.

Die Medaillenchance hat nun auch die Dresdnerin Heike Meißner wieder, die nach einem erfolgreichen Protest des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) heute im 400-m-Hürden-Finale steht. Die Vize-Europameisterin war im Halbfinale zunächst disqualifiziert worden.

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