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Sport: Scheitern? Wie schreibt man das? Selbstbewusste Deutsche vor dem Australien-Spiel

Frankfurt am Main - Gerhard Mayer-Vorfelder ist gescheitert. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes ist gescheitert bei dem Versuch, sich etwas zu trinken einzugießen.

Frankfurt am Main - Gerhard Mayer-Vorfelder ist gescheitert. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes ist gescheitert bei dem Versuch, sich etwas zu trinken einzugießen. Der Medienchef des Verbandes greift ein und füllt das Glas des Präsidenten fast bis zum Rand. Damit kann der Confed-Cup beginnen.

„Ich war bei der Mannschaft, und ich kann Ihnen sagen: Sie ist heiß auf dieses Turnier“, sagt Mayer-Vorfelder 24 Stunden vor dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Australien. Seine bessere Hälfte, der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger, kleidet den Anspruch des Gastgebers in einen einfachen Satz: „Wer Weltmeister werden will, sollte dieses Turnier gewinnen.“ Was passiert, wenn Deutschland das Turnier nicht als Sieger beendet? „Dann folgt eine genaue Analyse", sagt Mayer-Vorfelder, „aber eine Vertrauensfrage an Bundestrainer Jürgen Klinsmann wird nicht gestellt. Das wäre doch absurd.“

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. In gewisser Weise übernimmt der Confed-Cup eine Kontrollfunktion. Oliver Kahn, der in seiner Karriere schon alles gewonnen hat bis auf eben diesen bislang so ziemlich wertlosen Cup, hat längst ausgemacht, dass mehr auf dem Spiel steht, als das Turnier eigentlich hergibt: „Wir brennen darauf zu sehen, wie weit wir schon sind und was wir drauf haben.“ Kahn verweist auf die vielen jungen Spieler im Team, die bisher noch nicht so oft international gefordert waren. „Wenn wir das Turnier gewinnen, wäre das ein gutes Signal für unsere Arbeit. Wenn nicht, dann geht die Welt auch nicht unter. Wir haben dann noch ein Jahr Zeit, um einige Dinge zu verändern.“

Auf keinen Fall werde sich die neue Spielweise der Deutschen ändern. „Der Jürgen Klinsmann will ja ein schnelles Spiel nach vorn, aber das heißt auch, dass wir schnell nach hinten arbeiten, damit wir bei Ballverlust wieder schnell hinter den Ball kommen“, sagt Kahn und klingt dabei so, als wolle er seine Mannschaft vor dem Spiel gegen Australien noch einmal an die beiden Grundsätze des modernen Fußballs erinnern: offensiv ausgerichtet sein und in der Defensive gut organisiert. Wie sagte doch Jürgen Klinsmann: „Wir wollen das Turnier gewinnen. Der Begriff Scheitern gehört nicht zu unserem Sprachgebrauch.“

Weitere Informationen im Internet:

www.tagesspiegel.de/confed-cup

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