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Exklusiv nur für deutsche Nationalspieler. Das Freistoßspray muss noch auf seine Premiere in der Bundesliga warten.

© dpa

Schiedsrichter brauchen mehr Zeit: Freistoßspray kommt doch nicht zum Saisonstart

Deutsche Gründlichkeit auch im Fußball. Weil die Schiedsrichter mehr Vorbereitungszeit brauchen, um sich an den Einsatz des Freistoßsprays zu gewöhnen, wird das Hilfsmittel nun doch nicht schon zum Bundesliga-Start am 22. August eingesetzt.

Die Schiedsrichter mauern: Auf den Freistoß-Schaum müssen die Spieler in der Bundesliga doch noch etwas länger warten. Die vom Ligaverband beschlossene Einführung des Sprays wird nicht zum Saisonstart im Fußball-Oberhaus umgesetzt. Darauf hat sich die Schiedsrichter-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei einer Telekonferenz am Dienstag festgelegt. „Eine Einführung bereits zu Beginn der Bundesliga-Saison wäre zu kurzfristig, zumal der Einsatz des Freistoßsprays beim Vorbereitungslehrgang der Schiedsrichter vor wenigen Wochen in Grassau am Chiemsee noch keine Rolle spielte“, teilte der DFB mit.

Der Ligaverband hatte am Montag die Einführung des Sprays zum frühestmöglichen Zeitpunkt beschlossen und den Saisonstart im Oberhaus als Wunschdatum benannt. Davon fühlten sich die Entscheidungsträger beim DFB offenbar überrumpelt. Die Schiedsrichter-Kommission werde in den kommenden Tagen und Wochen intensiv daran arbeiten, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.

Ein exaktes Datum lasse sich aktuell noch nicht definieren, hieß es in der Mitteilung. Da es sich nicht um eine Regeländerung, sondern um die Hinzunahme eines Hilfsmittels handelt, wäre aber auch aus Sicht der Schiedsrichter-Kommission die Einführung schon vor der Rückrunde möglich.

Die Schiedsrichter halten eine Einführung vor der Rückrunde für möglich

Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel und seine Kommissionsmitglieder Hellmut Krug und Lutz Michael Fröhlich machten keinen Hehl daraus, dass ihnen der Vorstoß der Deutschen Fußball Liga (DFL) missfallen hatte. Das Gremium sei einhellig der Meinung, „dass die ursprünglich mit allen Beteiligten abgestimmte Planung, das Freistoßspray frühestens zum Beginn der Rückrunde einzuführen, mit Blick auf die notwendige Vorbereitung der Schiedsrichter ideal gewesen wäre.“

Die Vorbehalte sind nicht ganz unbegründet, gibt es doch einige Details wie den Einsatz auf Schneeboden zu klären. „Nicht zuletzt der im WM-Turnier nicht immer optimale Einsatz des Freistoßsprays legt nahe, die Schiedsrichter sorgfältig und professionell auf diese Neuerung vorzubereiten und wichtige Fragen rund um die Anwendung des Sprays im Vorfeld zu klären“, teilte der DFB mit.

Nicht alle Unparteiischen beim DFB sind vom Sinn des Freistoßsprays überzeugt

Fandel hält das Freistoßspray ohnehin für verzichtbar, auch wenn er sich dem Hilfsmittel nicht verschließen wird. Um eine Mauer richtig zu stellen, „gehört auch immer die nötige Autorität des Schiedsrichters dazu“, hatte er bereits Mitte Juli beim Schiedsrichter-Lehrgang erklärt.

Nun legte er noch einmal nach. „Im Zusammenhang mit der aktuellen Thematik Freistoßspray weist die Kommission noch einmal darauf hin, dass es für die Schiedsrichter wichtigere und wesentlich entscheidungsrelevantere Hilfsmittel gibt“, grantelte Fandel und forderte: „In diesem Kontext gehen wir davon aus, dass die Einführung der Torlinientechnologie in der Bundesliga ebenfalls zeitnah vorangetrieben wird.“ Über deren im ersten Anlauf gescheiterte Einführung, die von den Referees seit langem vehement gefordert wird, soll im Dezember auf der nächsten DFL-Mitgliederversammlung erneut abgestimmt werden. (dpa)

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