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Im Fokus von Favre. Die Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Zwayer (r.) waren regeltechnisch korrekt, wurden aber stark kritisiert.

© Wolfgang Rattay/Reuters

„Größter Skandal seit Jahren“: BVB-Trainer Favre sauer nach Elfmeter-Pfiff

Sollen sich die Spieler „die Hände abschneiden“? Dortmunds Coach tobt nach dem Derby wegen des Elfmeters für Schalke. Den Titelkampf gibt Lucien Favre verloren.

Schiedsrichter Felix Zwayer hat seine umstrittene Elfmeter-Entscheidung im Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 (2:4) verteidigt. „Die Aufnahmen haben eindeutig gezeigt, dass es nach aktueller internationaler und nationaler Auslegung ein strafbares Handspiel war“, sagte Zwayer am Samstag. Der Berliner Unparteiische hatte sich nach einem Handspiel von Julian Weigl im Strafraum auf Hinweis seines Assistenten Guido Winkmann die Bilder angesehen und Strafstoß gegeben, den Daniel Caliguiri zum 1:1 nutzte (18.).

Dortmund hat sich auch gestern mal wieder zu dämlich angestellt. Wo war denn da von Anfang an der unbedingte Wille, dieses Spiel zu gewinnen? Kämpferischer Einsatz? Laufbereitschaft auch ohne Ball? Ich habe sie nicht gesehen.

schreibt NutzerIn spreeathen

Die beiden Roten Karten gegen die Dortmunder Marco Reus (60.) und Marius Wolf (65.) bezeichnete Zwayer als „unstrittig“. Obwohl er BVB-Kapitän Reus keine böse Absicht unterstellen wollte. „Ich bin total überzeugt, dass Marco Reus versucht hat, den Ball zu spielen“, sagte Zwayer: „Das ist ihm aber nicht gelungen, weil die Situation anders gelaufen ist, als er sie eingeschätzt hat. Am Ende haben wir zu beurteilen, was passiert, und nicht, was die Absicht ist. Ein gestrecktes Bein auf die Achillessehne mit offener Sohle ist eine Gesundheitsgefährdung, und damit ist die Entscheidung klar.“

„Der Fußball ist peu à peu so lächerlich“

Der Unterschied zum Foulspiel des Schalkers Weston McKennie, der nach einem Einsteigen gegen Axel Witsel nur Gelb sah (72.), sei, dass McKennie von der Seite einstieg. „Diese Abgrenzung ist deutlich da“, sagte Zwayer: „Auch das ist ein rücksichtsloses Einsteigen, aber kein brutales Spiel.“

Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre Favre hat unmittelbar nach dem 2:4 (1:2) im Derby gegen den FC Schalke 04 den Handelfmeter, der zu Schalkes 1:1 führte, scharf kritisiert. „Es ist sehr schwer, das zu verdauen. Das habe ich nie erlebt. Das ist so lächerlich. Die das erfunden haben, das ist ein Skandal“, sagte der Schweizer in der ARD über die Szene, die in der 18. Minute zum Ausgleich durch Daniel Caligiuri geführt hatte.

Nach einem Handspiel von Julian Weigl, der den Ball aus kurzer Distanz an den Arm bekommen hatte, entschied Schiedsrichter Felix Zwayer nach Videobeweis auf Elfmeter. „Der Fußball ist peu à peu so lächerlich, das hat nichts mit Fußball zu tun“, echauffierte sich Favre und sprach bei Sky vom „größten Skandal im Fußball seit Jahren“ und fragte, ob die Spieler sich „die Hände abschneiden“ sollten.

Darüber hinaus zeigte Favre Resignation im Zweikampf mit dem FC Bayern München um den Titel. Für ihn ist der Titelkampf entschieden. „Ja, klar“, antwortete Favre auf eine entsprechende Frage. Mit einem Sieg beim 1. FC Nürnberg könnten die Bayern am Sonntag den Vorsprung bei drei noch ausstehenden Spielen auf vier Punkte ausbauen. (Tsp, dpa)

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