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Sport: Schnelle Mitte

Christian Hönicke gratuliert den Füchsen zur Ankunft im Establishment

Doch, es darf an dieser Stelle auch mal gelobt werden. In diesem Fall die Füchse Berlin. Der Abstieg aus der Bundesliga ist in dieser Saison nur noch theoretisch möglich, praktisch gehört der Aufsteiger längst zum Establishment der weltbesten Handballliga. Eine Leistung, die nur zwei Jahre nach dem sportlich wie finanziell drohenden Kollaps nicht hoch genug zu bewerten ist.

Am Anfang noch belächelt, hat Geschäftsführer Bob Hanning den einstigen Kiezverein aus Reinickendorf im dritten Jahr nach dem Relaunch zum gesamtberliner Klub schrammenfrei in der Mitte der Stadt und der Bundesliga geparkt. Und zwar, wie er betont, mit seriösem Geschäftsgebahren und „einer schwarzen Null“ in der Bilanz – die Aufregung um vermeintlich geschönte Zuschauerzahlen mal außen vor gelassen.

Nun gilt es, den Erfolg zu manifestieren. Das weiß auch Hanning. „Drinbleiben ist eine Sache, Bestätigung die andere“, sagt er. Das Eventpublikum muss mit Konstanz in der Max-Schmeling- Halle gehalten werden. Um dem kritischen Großstadtgeist zu genügen, muss es mit dem Klub sportlich weiter nach oben gehen. Der Berliner Faktor im Team – ein Antrittsversprechen Hannings – muss trotz aller notwendigen ausländischen Spitzenspieler gesteigert werden, um Identifikation zu ermöglichen.

Aber das alles erscheint momentan noch verschwommen am Horizont. Vorerst gilt festzuhalten: Die Füchse sind bisher eine Erfolgsgeschichte. Das ist gut, denn davon kann der Berliner Sport nicht genug bekommen.Seite 19

Christian Hönicke

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