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Sport: Schneller, größer, Schanghai

Schanghai - Bei der Ankunft in Schanghai waren selbst die großen Renn-Bosse vor dem Rennen am Sonntag (8 Uhr MESZ/live in Premiere und RTL) beeindruckt: Ob Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug oder BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen – die Anlage in ihren Dimensionen verblüffte alle. Aus Malaysia und Bahrein war diese Form von Futurismus zwar schon bekannt, aber der „Schanghai International Circuit“ ist noch erstaunlicher.

Schanghai - Bei der Ankunft in Schanghai waren selbst die großen Renn-Bosse vor dem Rennen am Sonntag (8 Uhr MESZ/live in Premiere und RTL) beeindruckt: Ob Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug oder BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen – die Anlage in ihren Dimensionen verblüffte alle. Aus Malaysia und Bahrein war diese Form von Futurismus zwar schon bekannt, aber der „Schanghai International Circuit“ ist noch erstaunlicher. Norbert Haug betätigte sich sogleich als Hobbyfotograf und verewigte seine ersten Eindrücke ganz privat.

Auf den ersten Blick passt tatsächlich alles perfekt zusammen: Auf 40 000 Pfählen, 25 bis 80 Meter tief in den Boden getrieben, ruht das Bauwerk, gut 30 Kilometer nordwestlich der Stadt. Aus Styropor, um Gewicht zu sparen, wurde darüber die Landschaft geformt, nur eine zwei Meter dicke Erdschicht kam oben drauf, als Basis für Piste und Tribünen. Vor drei Jahren begann die Planung, Geld spielte anscheinend keine Rolle. 250 Millionen Euro soll allein die Strecke gekostet haben, mit dem Rest an Infrastruktur bis zu 400 Millionen Euro.

Die BAR-Piloten Jenson Button und Anthony Davidson waren zwei der ersten Fahrer, die nach Schanghai kamen und fanden: „Alles ist so perfekt, das ist unglaublich, gegen diese Strecke war selbst Bahrein nichts und wirkte unfertig.“ Alles perfekt also? Es gibt auch Stimmen in der Formel 1, die inzwischen bemerkt haben, dass der Gigantismus bei aller optischen Faszination auch seine Nachteile hat. Manche, die nicht unbedingt zitiert werden wollen, fragen sich auch, ob diese enormen Dimensionen zu den derzeitigen wirtschaftlichen Problemen der Formel 1 passen. BMW-Motorsportdirektor Theissen jedenfalls findet: „Alles sehr eindrucksvoll, aber vielleicht doch auch ein bisschen arg groß.“

Außerhalb Schanghais, schon ein paar Kilometer nördlich der Strecke, in den kleineren und mittleren Städten, hat man dagegen andere Sorgen. Formel 1? Damit kann die Bevölkerung nichts anfangen. Trotzdem ist sich Mercedes-Sportchef Haug sicher: „Dieser erste Grand Prix in China hat gute Chancen, das meistbeachtete Ereignis in der Geschichte des Motorsports zu werden.“

Lesen Sie am Samstag auch die große Formel-1-Geschichte auf Seite 3.

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