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Sport: Schneller Hengst

Nicaron überrascht beim Derby der Galopper

Hamburg Der 119:10–Außenseiter Nicaron hat die 136 Jahre alte Geschichte des Deutschen Derbys um eine Überraschung bereichert. Vor 40 000 Zuschauen gelang dem dreijährigen Hengst der Sieg auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn. Nach einem Klasseritt des französischen Jockeys Davy Bonilla siegte Nicaron auf der 2400 Meter langen Strecke mit anderthalb Längen Vorsprung vor Night Tango unter Michael Kinane. Damit belegten zwei Söhne des im Frühjahr gestorbenen Jahrhundert-Galoppers Acatenango die ersten Plätze. Der Topfavorit Arcadio aus dem Gestüt Schlenderhan wurde unter Andreas Suborics Dritter, dahinter kam der zweite Favorit Königstiger unter Terence Hellier ins Ziel.

Für den Neusser Trainer Horst Steinmetz, mit 72 Jahren der Senior unter Deutschlands besten Trainern, erfüllte sich im Derby ein lang gehegter Traum. „Das ist der tollste Tag meiner Trainertätigkeit“, sagte Steinmetz. Der seit 1976 tätige Coach schaffte nun seinen mit Abstand wichtigsten Sieg.

Auch Nicarons Besitzer Jürgen Imm (Freiburg), dessen Pferde unter dem Namen Stall Nizza laufen, wurde vom Erfolg überrascht. „Ich kann das noch gar nicht glauben“, sagte der Bankier. Von der Gesamtdotierung in Höhe von 786 200 Euro erhält Imm 399 000 Euro. Damit brachte der erste Juli-Sonntag eine traumhafte Verzinsung, denn er hatte das Pferd für 18 000 Euro gekauft. „Ein tolles Pferd und ein toller Trainer. Das war mein erster Derbysieg, ein toller Tag“, sagte Jockey Bonilla.

Der Kölner Trainer Peter Schiergen, der die Favoriten Arcadio und Königstiger ins Rennen geschickt hatte, fand keine Erklärung für die Niederlage. Die hatte aber Jockey Suborics. „Die 2400 Meter sind einfach zu weit“, sagte Suborics. Schlenderhan wartet damit weiter auf den ersten Derbysieg seit 1976. Beim Derby waren nur zwölf Pferde vertreten, das kleinste Feld seit 1968. dpa

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