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Sport: Schön schnell

Portugal bezwingt die Türkei mit Tempofußball 2:0

Genf - Wie wild fuchtelte Luiz Felipe Scolari am Spielfeldrand mit seinen Armen in der Luft herum. Immer wieder. Derlei abendliche Gymnastik, wohl als Motivationshilfe für seine Mannschaft gedacht, beflügelte Portugals Nationalmannschaft erst nach dem Seitenwechsel. Die Elf von Trainer Scolari, einer der Favoriten dieser Europameisterschaft, kam in ihrem Auftaktspiel der Gruppe A in Genf zu einem 2:0 (0:0)-Sieg gegen die Türkei. Pepe brachte Portugal in Führung, in der Nachspielzeit erhöhte der eingewechselte Raul Meireles zum Endstand.

Es war ein Spiel, das eine gewisse Zeit brauchte, um sich aus den taktischen Fesseln zu lösen. Individuelle Klasse, in den 44 Fußballerbeinen auf dem Platz sicher reichlich vorhanden, blitzte anfangs selten auf. Das galt zunächst auch für den Portugiesen Cristiano Ronaldo. Der Mann vom Champions-League-Sieger Manchester United schoss das erste Mal nach rund fünf Minuten auf das Tor der Türken. Der Ball flog hoch und weit am eigentlichen Ziel vorbei. Ronaldos zweiter ernsthafter Versuch brachte da schon weitaus mehr Gefahr. Einen Freistoß von ihm lenkte der türkische Torwart Volkan Demirel mit den Fingerspitzen seiner linken Hand gerade noch an den Pfosten. Ein Kopfballtreffer von Pepe hatte nach gut einer Vietelstunde beim deutschen Schiedsrichter Herbert Fandel, der die Partie sehr aufmerksam leitete, keine Anerkennung gefunden: Abseits, entschied der Referee. Die Portugiesen besaßen Feldvorteile. Sie wirkten ballsicherer, kombinierten mitunter gefällig. Aber erst als sie nach dem Seitenwechsel auch endlich das Tempo erhöhten, wurden ihre Offensivaktionen auch wirklich zwingend.

Zunächst scheiterten die Portugiesen ein zweites Mal an den Torstangen, diesmal durch Stürmer Nuno Gomes. Doch dann nutzten sie eine kleine Lücke in der türkischen Abwehr zur Führung. Pepe, der Abwehrspieler von Real Madrid, spielte mit Nuno Gomes einen hübschen Doppelpass und schoss gerade noch rechtzeitig, bevor er von seinem Gegenspieler von den Beinen geholt wurde, zum 1:0 für Portugal ein.

Die Türken ihrerseits trugen in der zweiten Halbzeit durch mutigeres Vorgehen als zuvor zur Belebung des Spiels bei. Letztlich ließ die Mannschaft von Trainer Fatih Terim im Angriff aber die Durchschlagskraft vermissen. Und das Bemühen, über einen Elfmeter zu einem Torerfolg zu kommen, fand bei Herbert Fandel keine Gnade. Auch als der Türke Nihat kurz nach der Pause im gegnerischen Strafraum im Zweikampf mit Simao zu Boden sank, ließ sich der Schiedsrichter nicht zum Pfiff erweichen. Portugals Torwart Ricardo blieb in seinem 75. Länderspiel jedenfalls übermäßig große Aufregung erspart. Tsp

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