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Sport: Schönes Spiel gewinnt

Es geht zurzeit turbulent zu in deutschen Eishockeystadien. Weniger allerdings auf den Spielflächen, dafür aber auf Zuschauerrängen und Strafbänken.

Es geht zurzeit turbulent zu in deutschen Eishockeystadien. Weniger allerdings auf den Spielflächen, dafür aber auf Zuschauerrängen und Strafbänken. Grund ist eine neue Regelauslegung. Die Schiedsrichter sind angehalten, die Verstöße Haken, Halten und Behinderung rigoros zu ahnden. Deshalb befinden sich viele Teams nun fast durchweg im Unterzahlspiel: Am Sonntag wurden in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in sechs Spielen 389 Strafminuten verhängt. Das ist viel. So viel, dass Fans sangen: „So macht ihr unseren Sport kaputt.“ So viel, dass sich Krefelds Trainer Teal Fowler beschwerte: „Ich kann kein Eishockeyspiel kommentieren, weil ich kein Eishockeyspiel gesehen habe.“

Alle Proteste haben eines gemeinsam, ihnen fehlt die Weitsicht. International werden die Regeln so ausgelegt wie jetzt in der DEL. Die Nationalmannschaft hatte damit in der Vergangenheit immer Probleme, ihre Spieler waren Stammgäste auf der Strafbank. Insofern war es von der DEL richtig, vor den Olympischen Spielen ihre Schiedsrichter aufzufordern, das international gültige Regelwerk kleinlich zu interpretieren. Und eines ist sicher: Nun haben es unfair agierende Mannschaften schwerer als vorher, während schnelle Mannschaften mit guter Technik ihr Spiel besser entfalten können. Gewinner der neuen Regelauslegung ist schönes und nicht schmutziges Eishockey. Und das wird nicht nur der DEL helfen, sondern auch dem Nationalteam.

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