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Sport: Schon wieder raus

Nach dem Uefa-Cup verlässt Schalke auch den DFB-Pokal vorzeitig – 2:4 beim Zweitligisten Köln

Köln - Die Spieler des 1. FC Köln lagen sich glücklich in den Armen oder tanzten über den Rasen. Die 50 000 im Rhein-Energie-Stadion feierten, als sei ihnen bereits an diesem Abend die Wiederkehr in die erste Bundesliga gelungen. Und tatsächlich könnte der 4:2 (2:2, 2:0)-Erfolg nach Verlängerung über den FC Schalke 04 in der zweiten Runde des DFB-Pokals vielleicht als eine Art Aufbruchssignal für das zuletzt in der Zweiten Liga schwächelnde Team von Trainer Hanspeter Latour dienen.

Eines konnte dem Team von Latour niemand vorwerfen: Die Kölner Mannschaft hatte in dieser Partie gegen Schalke ihren gesamten Mut zusammengenommen. Von einer ständig anwachsenden Ängstlichkeit, die die Kölner in den letzten Wochen bis zur Erfolglosigkeit gelähmt haben soll, war an diesem Abend kaum etwas zu spüren. Von der ersten Minute an versuchten die Kölner durch erhöhten Einsatz mögliche spielerische Mängel gegenüber den Westfalen auszugleichen. Die Gäste aus Gelsenkirchen dagegen beließen es trotz der geradezu euphorisierten Bemühungen der Kölner dabei, ihr Pensum nach Vorschrift abzuarbeiten.

Diese Überheblichkeit des derzeitigen Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga sollte sich rächen. Nach einem misslungenen Hackentrick von Lewan Kobiaschwili konnte Kölns Angreifer Salvatore Gambino ungestört auf Schalkes Torhüter Frank Rost zulaufen, seinen Querpass fälschte Dario Rodriguez ins eigene Tor ab (34.). Und als zwei Minuten später auch noch Milivoje Mitreski seinen ersten Treffer für seinen Klub und damit die 2:0-Führung erzielte, glaubten nicht nur die Kölner Fans an eine Überraschung.

Es war eine hoch verdiente Führung und die Schalker schienen sich lethargisch in ihr Schicksal fügen zu wollen. Vor allem die Angriffsbemühungen des Teams von Trainer Mirko Slomka erwiesen sich als vollständig untauglich. Die Stürmer Kevin Kuranyi (zur zweiten Halbzeit ausgewechselt) und Halil Altintop waren nicht zu sehen, wohl auch deshalb, weil der Rest des Teams mit dem Spielaufbau überfordert war. Doch kurz nach dem Wechsel verhalf Kölns Verteidiger Fabrice Ehret dem zuvor eingewechselte Schalker Angreifer Peter Lövenkrands mit einem kuriosen Fehltritt zum Anschlusstreffer. Lövenkrands schoss völlig freistehend zum 1:2 ein und brachte die Schalker zurück ins Spiel.

Danach erhöhten die Schalker ihre Bemühungen deutlich und erspielten sich einige gute Möglichkeiten. Als Zlatan Bajramovic wegen einer Tätlichkeit gegen Ricardo Cabanas zwanzig Minuten vor Schluss der regulären Spielzeit die Rote Karte sah, schien das Ausscheiden aus dem zweiten Wettbewerb nach dem Uefa-Cup dennoch besiegelt. Doch Dario Rodriguez erzielte per Kopf doch noch den Ausgleich (75.). In der Verlängerung aber hatten die dezimierten Schalker keine Chance mehr. Zunächst traf der überragende Thomas Broich zur erneuten Kölner Führung, kurz darauf legte er Adil Chihi das 4:2 auf.

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