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Sport: Schreck am Abend

Ralf Schumacher übersteht einen schweren Unfall fast unverletzt

Monza. Italien, Monza, Dienstag, 18 Uhr: Der erste Tag der großen Formel-1-Testwoche ist praktisch schon zu Ende, die Zielflagge bereits draußen – da erlebt der Rennsport eine der größten Schrecksekunden der vergangenen Jahre. Ralf Schumacher fliegt mit seinem Auto auf seiner letzten geplanten Runde aus einer Kurve, überschlägt sich. Schumacher muss ins Krankenhaus geflogen werden. Dort stellt sich heraus: Er kommt mit leichten Verletzungen davon.

Ferrari-Testpilot Felipe Massa kam ziemlich bleich an die Box zurück: „Ich war genau dahinter, das hat böse ausgesehen, er hat sich mehrfach überschlagen.“ Die Streckensicherung war sofort da, brachte Ralf Schumacher in einem Ambulanzwagen erst einmal ins Streckenhospital. BMW-Teamkoordinator Franz Tost war einer der ersten, der ihn sah. Er versuchte, die Beobachter gleich vorsichtig zu beruhigen: „Es scheint nicht so schlimm zu sein, er ist bei Bewusstsein, aber er kann sich nicht daran erinnern, was passiert ist.“ Dann lief Bruder Michael vom Ferrari-Motorhome hinüber zum Hospital, auch Ralfs Teamkollege Juan-Pablo Montoya kam. Eine gute halbe Stunde verging.

Langes, banges Warten. Dann, um 18.40 Uhr, wurde Ralf Schumacher zum Helikopter neben dem Hospital gebracht, auch sein Bruder Michael stieg mit ein. Ziel: das San-Raffaele-Krankenhaus in Mailand. Doch gleichzeitig folgte die Entwarnung: „Ralf ist soweit okay, er ist ganz gut drauf, hat schon fast wieder gescherzt“, sagte Team-Sprecherin Silvia Hoffer. Was passiert ist, konnte oder wollte das Team nicht sagen. „Das Auto ist vor allem auf der linken Seite sehr schwer beschädigt, Front- und Heckflügel haben gefehlt, aber wir haben noch keine genaue Auswertung“, sagte Hoffer. Später erklärte der Streckenchef von Monza, Giorgio Beghela Bartoli: „Es gibt Filmaufnahmen aus unserem internen Sicherheitssystem – wir werden sie dem Team zur Analyse zur Verfügung stellen. Was man sieht, ist, dass er die Kontrolle über das Auto verliert und sich dann ein paar Mal seitlich überschlägt.“

Streckenposten wollen beobachtet haben, dass Ralf Schumacher vor den Überschlägen ins Kiesbett geriet. Dass der Heckflügel, als er einzeln an die Box zurückgebracht wurde, fast unbeschädigt war, schürte zusammen mit der Äußerung von Bartoli, das Team müsse später „selbst entscheiden, was es sagt“, den Verdacht, dieses Teil könnte weggebrochen sein. Dann hätte Ralf Schumacher auf einmal fast jeden Abtrieb verloren und nicht die geringste Chance gehabt, das Auto noch zu kontrollieren.

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