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Sport: Schritt zurück in die Play-offs

Alba besiegt Bonn 76:55, der Trainer schimpft.

Berlin - Wer Alba Berlins Trainer Sasa Obradovic am Mittwochabend sah, konnte nicht glauben, dass sein Team gerade ein Spiel gewonnen hatte. Und das in der ersten Halbzeit sogar auf beeindruckende Weise. „Ich fühle mich nicht als Sieger“, schimpfte der Trainer nach dem 76:55 (53:22) über die Baskets aus Bonn, das den Berlinern auch die Qualifikation für die Play-offs beschert hat. Doch der Trainer freute sich nicht: „Das war überhaupt kein Schritt vorwärts, eine Mannschaft, die um den Titel kämpfen will, darf sich so etwas nicht erlauben.“

Was war geschehen? Die Berliner Basketballer hatten das dritte Viertel mit erstaunlichen 2:22 Punkten verloren. „Wer nicht gegen eine Niederlage mit 20 Punkten ankämpft, der darf eigentlich nicht aufs Spielfeld treten“, fand Obradovic. Er selber hatte in dieser Phase den Nachwuchsmann Sebastian Fülle ins Spiel gebracht, ihn aber schnell wieder rausgenommen, als der Vorsprung auf elf Punkte geschrumpft war. Die Zuschauer pfiffen. „Wir haben die Spannung verloren“, sagte Kapitän Sven Schultze, „so etwas darf nicht passieren.“

Doch kurioserweise lässt sich dieses Spiel auch anders werten. „Es war wichtig nach den letzten beiden Spielen, dass wir uns so präsentiert haben wie in der ersten Halbzeit“, sagt Albas Sportdirektor Mithat Demirel. In dieser nämlich überzeugten die Berliner, die wieder in Bestbesetzung mit Nihad Djedovic und Zach Morley antreten konnten, in jeder einzelnen Sekunde durch großen Einsatzwillen. Djedovic war mit 16 Punkten bester Werfer der Partie, Morley (neun Punkte, sieben Rebounds) brachte Energie ins Spiel.

Schon im zweiten Viertel war der Vorsprung auf erstaunliche 31 Punkte angewachsen. Alba hatte hervorragende 59 Prozent aller Würfe getroffen, Bonn nur die Hälfte davon. Auch im letzten Viertel (21:11) hatten die Berliner in den Kampfmodus geschaltet. Eigentlich ein starker Sieg der Berliner, der wichtig war, weil Verfolger Quakenbrück überraschend beim Tabellenführer Bamberg 74:34 gewonnen hat. Wenn nur das dritte Viertel nicht gewesen wäre. Benedikt Voigt

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