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Sport: Schröder fängt Feuer für Olympia

Der Kanzler hätte Lust, die Fackel für Athen 2004 zu tragen

Berlin. Gerhard Schröder ist als Sportfan bekannt. Deshalb war es wohl keine Überraschung, als ihm die Organisationschefin der Olympischen Spiele 2004 in Athen, Gianna Angelopoulos-Daskalaki, am Dienstag einen ungewöhnlichen Vorschlag machte: Der Bundeskanzler solle doch eine Etappe lang die olympische Fackel tragen, die vor den Spielen in Griechenland von Läufern rund um die Welt gebracht wird. „Herr Schröder hat geantwortet, dass er Lust dazu hat“, berichtete Angelopoulos nach dem Gespräch. Im Kanzleramt war man schnell bemüht, diese Antwort ein wenig zu relativieren. Man müsse noch klären, ob ein Straßenlauf mit kurzen Hosen wirklich angemessen für einen Bundeskanzler sei, hieß es von deutschen Gesprächsteilnehmern.

Ein gutes Symbol für die deutsch-griechische Zusammenarbeit im Sport wäre es allemal. Denn seit sich fünf deutsche Städte dazu bekannt haben, die Olympischen Spiele 2012 austragen zu wollen, werden internationale Verbindungen immer wichtiger. Vielleicht können ja die Deutschen von den Griechen lernen, wie man die Spiele ins Land holt – gegen Konkurrenten wie New York, Moskau und, wie am Dienstag bekannt wurde, Madrid. Angelopoulos rät jedenfalls: „Das Wichtigste ist, dass die Bevölkerung hinter der Sache steht und das Land eine Botschaft hat.“ Die Botschaft von Athen fasst die Organisationschefin so zusammen: „Wir veranstalten menschliche Spiele.“ Mehr als 150000 Helfer sollen bei der Organisation mitmachen, Besucher sollen im ganzen Land bei Privatfamilien unterkommen und dann mit Schnellbooten und Zügen zu den Stadien gebracht werden. Bei so viel Menschlichkeit kann es natürlich auch mal Probleme geben. Die Olympiaplaner sind mit den Bauten immer noch in Verzug, auch wenn Angelopoulos in Berlin versprach: „Ich garantiere, dass die Spiele pünktlich beginnen.“

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