zum Hauptinhalt
Benjamin Scholz und Alisha Mathis, Schülerreporter der "Paralympics Zeitung" interviewen den Rollstuhlbasketspieler Abdillah Jama (GBR).

© Thilo Rückeis

Schüler schreiben: Vor dem Sieg das Training

Vierzig nervenzerreissende Minuten für das Publikum, vierzig noch härtere Minuten für die Spieler: Großbritannien gegen USA. Das Derby der englischsprachigen Länder, das Finalspiel des World Cup Rollstuhlbasketball.

Die Bulldogs, wie das britische Team liebevoll genannt wird, gerieten schon nach einigen Minuten in den Rückstand. Von Anfang an wurde einander nichts geschenkt und jede Chance versuchte man zu nutzen. Beide Mannschaften hatten viele Chancen Punkte zu erzielen, jedoch unterlag das Team von Captain Jon Pollock den Amerikanern immer leicht. Mit viel Ehrgeiz und Geschick gelang ihnen für einen kurzen Moment den Ausgleich, denn sie jedoch schnell wieder einbüssten, durch viele Freiwürfe für die Amerikaner. Leidend mussten die einheimischen Fans mit ansehen, wie ihr Team plötzlich in einen Rückstand von über zehn Punkten geriet. Aber auch aus dieser Phase konnten sich die Gastgeber wieder erholen und es blieb Spannend bis zum Schluss. Die Hoffnung der Fans und auch der Spieler starb erst, als der Schlusspfiff ertönte. Ein perfektes Spiel für Zuschauer, ein fast perfektes Spiel für die britischen Fans. Das Team von Murry Treseder unterlag dem gleichsprachigen Team mit 57 zu 61 Punkten. Auf den Gesichtern der mitgerissenen Fans machte sich die Enttäuschung sichtbar. Schon wieder eine verpatzte Chance für den World Cup Sieg. Das britische Team selbst jedoch sieht das ganz anders. Abdi Jama, Rollstuhlbasketballer, Spitzensportler des Teams. „Wir haben gut gespielt, leider sind uns einige Fehler unterlaufen. Für uns ist der World Cup dieses Jahr nur Training. Das wichtigste kommt im Sommer, die Paralympics in London.“ Sie seien jetzt schon in einer guten Form, jedoch braucht es noch viel Training für die Topform. „Nicht wer heute gewinnt, gewinnt die Paralympics“, so könnte man das Motto des heutigen Spiels definieren. Das wichtigste in diesem Jahr ist immer der Ausblick auf die Paralympics in London.

Abdi Jama hat mit den Bulldogs im Jahre 2008 an den Paralympics teilgenommen und rangierte sich auf den zweiten Platz. Im selben Jahr gewann er auch den Award zum Ground Best Newcomer im Rollstuhlbasketball. Die Teilnahme an den Paralympics ist das Beste, was ein gehandicapter Sportler erreichen kann. Abdi Jama hätte sich eine Teilnahme an so einem großen Event niemals träumen lassen, nach seinem Sturz. Vor meinem Unfall spielte ich Basketball, aber von Rollstuhlbasketball hatte ich noch nie etwas gehört, bis zu meiner Begegnung mit Ade Oogbemi. So begann für Jama eine neue Passion. „Ich liebte es von da an und das war’s.“ Heute steht man nicht mehr vom jungen Neuling, sondern vor einem Spitzensportler, der mit seinem Team dieses Jahr an die Spitze will. Auch Teamkollege Pollock, Rottweiler genannt, ist dieser Ansicht. Mit dieser positiven Einstellung und dem Engagement kann einer guten paralympischen Teilnahme nichts mehr im Wege stehen. Den Heimvorteil muss man dazu natürlich auch nicht außer Acht lassen, meinte Pullock. „Im eigenen Land zu spielen ist eine Ehre und großartige Motivation.“ Natürlich müsse man den Zuschauern etwas bieten, aber das sei kein neuer Druck, denn sei versuchen immer das Beste zu geben und heraus zu holen.“

Alisha Mathis

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false