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Sport: Schuldzuweisungen im Streit um die Sportfusion

Berlin - Die Auseinandersetzung um die Fusion der deutschen Sportverbände nimmt an Schärfe zu. In einer gemeinsamen Erklärung bezeichneten die Präsidenten des Deutschen Sportbundes (DSB), Manfred von Richthofen, und des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Klaus Steinbach, die Kritik am von ihnen forcierten Vereinigungsprozess als „abwegig und nicht nachvollziehbar“.

Berlin - Die Auseinandersetzung um die Fusion der deutschen Sportverbände nimmt an Schärfe zu. In einer gemeinsamen Erklärung bezeichneten die Präsidenten des Deutschen Sportbundes (DSB), Manfred von Richthofen, und des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Klaus Steinbach, die Kritik am von ihnen forcierten Vereinigungsprozess als „abwegig und nicht nachvollziehbar“. Das wiederum rief Widerspruch der Landessportbünde hervor, die bislang im DSB organisiert sind und die bei der Gründung eines vereinigten Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) einen Verlust ihres Einflusses befürchten. Wie berichtet wehren sich die Landessportbünde etwa gegen die Stimmengewichtung in der neuen Vollversammlung und den Zeitplan der Fusion, der die Auflösung der alten Sportdachverbände im Dezember vorsieht.

„Die Landessportbünde sollen jetzt zu den bösen Buben gemacht werden“, sagte der Chef des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, Walter Schneeloch, dem Tagesspiegel. „Wir sind aber keine bösen Buben, nur weil wir über Inhalte diskutieren.“ Auch im Berliner Landessportbund stieß die Erklärung auf Unverständnis. „Wir streben eine Fusion an, wünschen uns aber mehr Verständnis für unsere Positionen“, sagte Vizepräsident Dietrich Gerber. Zugeständnisse an die Landessportbünde, die in der vergangenen Woche beim so genannten Fusionsgipfel in Frankfurt am Main beschlossen worden waren, dürften nicht rückgängig gemacht werden. So seien den Landessportbünden in der neuen Mitgliederversammlung 37 Prozent der Stimmen versprochen worden, nun sei wieder nur von etwa 33 Prozent die Rede. „Das schafft kein Vertrauen“, sagte Gerber.

Bei einem Treffen in Mainz wollen die Landessportbünde am 14. und 15. Oktober über das weitere Vorgehen beraten. Schneeloch kündigte an, auf der Tagung einen „alternativen Satzungsentwurf“ für den neuen Sportverband auszuarbeiten. Richthofen und Steinbach sehen das mit Sorge. In ihrer Erklärung mahnten sie, die „Chance auf den großen Wurf des deutschen Sports nicht in letzter Minute zu verspielen“.

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