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Sport: Schumacher sagt danke

Christian Hönicke über das Auftankverbot in der Formel 1 Eine neue Woche, eine neue Regel. Drei Wochen vor Beginn der Formel1-Saison hat Max Mosley wieder zugeschlagen.

Christian Hönicke über das Auftankverbot in der Formel 1

Eine neue Woche, eine neue Regel. Drei Wochen vor Beginn der Formel1-Saison hat Max Mosley wieder zugeschlagen. Nach den Reformen Ende 2002 und Anfang 2003 will der Präsident des Motorsport-Weltverbandes Fia nun auch noch das Betanken der Autos vor dem Rennen verbieten. Die Fahrer müssten mit der Spritmenge aus dem Qualifikationstraining an den Start gehen.

Michael Schumacher und seine Mitarbeiter bei Ferrari werden angesichts des neuerlichen Vorstoßes von Mosley nur amüsiert die Köpfe schütteln. Ist ja auch verständlich. Die neue Regel rückt verstärkt die Tankstrategie ins Rampenlicht, und Ferrari hat zufällig den besten aller Tankstrategen in seinen Reihen: Ross Brawn. Wie oft musste sich Schumacher nach einem seiner 64 Siege beim genialen Rechner in der Ferrari-Box bedanken. Die Chancen stehen gut, dass er das in Zukunft noch öfter tun darf.

Das Tankverbot wäre nicht die einzige Neuerung, die Ferraris Dominanz in der am 9. März beginnenden Saison eher noch verstärken wird. Das Verbot der elektronischen Fahrhilfen ab dem 20. Juli und der neue Qualifikationsmodus mit nur noch einer schnellen Runde bevorteilen beispielsweise klar den besten Fahrer – Schumacher.

Warum also wird nicht mehr getan, um die für die Formel 1 schädliche Überlegenheit Ferraris zu beenden? Ganz einfach, weil man hervorragende Arbeit nicht verbieten kann. Auch Mosley hat offensichtlich erkannt, wie sinnlos es ist, den Rennstall per Reglement einzubremsen. Ferrari stellt auf allen Sektoren das Beste der Formel 1, dagegen kann man nichts machen. Nur eine Regeländerung könnte Schumacher vom Gewinn eines weiteren WM-Titels abhalten: Punktabzüge für zu schnelles Fahren.

Dennoch entbehren die Regeln nicht einer gewissen Spannung. Die Frage ist zwar nach wie vor nicht, wer gewinnen wird. Dafür darf man jetzt gespannt vor dem Fernseher verfolgen, wie Ferrari siegen wird. Startet Schumacher von hinten und arbeitet sich per Tankstrategie nach vorn? Oder ist er erst vorn, fällt nach dem Tanken zurück und rollt das Feld dann wieder von hinten auf? Oder …? Möglichkeiten über Möglichkeiten.

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