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Am Fenster. Bastian Schweinsteiger kann seiner Mannschaft wegen eines Schlüsselbeinbruchs derzeit nicht helfen, die Folge waren zwei schwache Spiele der Bayern. Foto: dapd

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Sport: Schwach verkraftet

Der FC Bayern rätselt vor dem heutigen Spiel gegen Villarreal, wie Bastian Schweinsteiger zu ersetzen ist

Es war der natürliche Bayern-Reflex, den Philipp Lahm am Samstagabend bediente, nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen Borussia Dortmund, die die Dominanz der Bayern in der Bundesliga vorerst beendet hat. Die Bayern sind daheim eben doch zu schlagen, das weiß nun die ganze Liga. Natürlich habe Bastian Schweinsteiger eindeutig gefehlt, erklärte Kapitän Lahm, der Nationalspieler sei schließlich „nicht einfach zu ersetzen“. Selbstbewusst fügte Lahm jedoch hinzu: „So stark muss der FC Bayern sein, um das zu verkraften.“

Ob der Rekordmeister Schweinsteigers Ausfall tatsächlich verkraften kann, muss bezweifelt werden. Die letzten beiden Bundesliga-Auftritte legen einen anderen Schluss nahe: Zweimal spielten die Bayern ohne ihren Mittelfeld-Chef, zweimal gelangen nur mäßige Auftritte. Erst beim glücklichen Sieg in Augsburg, als Trainer Jupp Heynckes es auf der Doppelsechs mit Luiz Gustavo und David Alaba versuchte. Nun gegen den BVB, als Heynckes extra seinen Kreativspieler Toni Kroos zurückbeorderte, der seine Sache zwar gut machte, dem Bayern-Spiel jedoch in der Offensive merklich fehlte. „Natürlich fehlt Bastian“, stellte auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge klar, „aber lamentieren bringt uns nicht weiter.“

Lange Diskussionen über das Bayern-Spiel ohne den am Schlüsselbein verletzten Schweinsteiger erübrigen sich tatsächlich, denn für die Bayern geht es am heutigen Dienstag bereits weiter: In der Champions League empfangen sie die Spanier vom FC Villarreal (20.45 Uhr, live bei Sky) und können mit einem Unentschieden den Einzug ins Achtelfinale sichern. Mit einem Sieg wäre womöglich gar Gruppenplatz eins vorzeitig perfekt. Das käme den Münchnern zupass, schließlich geht es im letzten, schweren Auswärtsspiel zu Manchester City – eine Aufgabe, der die Bayern keine allzu große Bedeutung mehr zukommen lassen möchten. „Schnauze abputzen und am Dienstag gegen Villarreal gewinnen“, gab Rummenigge als markige Losung für die Münchner Arbeitswoche aus. Trainer Heynckes sagte: „Es ist ganz gut, dass wir schon morgen die nächste Begegnung haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Niederlage gegen Dortmund vergessen machen.“

Wie der FC Bayern Schweinsteiger gegen die konterstarken Spanier ersetzen will, ist noch nicht ganz klar. Da Anatoli Timoschtschuk nur in der Bundesliga gesperrt ist, könnte er ausgeruht in die Startelf zurückkehren. Dafür spricht ebenfalls, dass der Ukrainer mit seinen überragenden technischen Fähigkeiten ohnehin ein Gewinn für das Bayern-Spiel ist. Daneben ist ein Einsatz von Luiz Gustavo wahrscheinlich, vor allem dann, wenn Heynckes nicht ein zweites Mal auf die offensiven Qualitäten von Toni Kroos verzichten will. Ohne ihn fehlten den Bayern gegen Dortmund die überraschenden Aktionen, Thomas Müller konnte Kroos in der zentralen Offensive kaum adäquat ersetzen. Sicher hingegen ist, dass Heynckes gegen Villarreal auch seine Innenverteidigung umbauen muss: Neben Jerome Boateng dürfte der Belgier Daniel van Buyten beginnen, Abwehrchef Holger Badstuber hatte im vergangenen Champions-League-Spiel gegen den SSC Neapel (3:2) Gelb-Rot gesehen. Heynckes verriet auch: Arjen Robben, obwohl gegen Dortmund auffallend schwach, soll gegen Villarreal erneut in der Startelf stehen.

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