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Partystimmung? Eher weniger bei den Eisbären zur Zeit.

© Imago/Christian Thiel

Schwacher Saisonstart: Woran es den Eisbären mangelt

Das 1:5 in Düsseldorf ist die vierte Niederlage im siebten Spiel. Warum die Eisbären es in dieser Saison wahrscheinlich schwer haben werden. Ein Kommentar.

52 Spiele gibt es in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga und es sind gerade mal sieben Spieltage davon vorbei. Es verbietet sich meist zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison schon tiefergehende Prognosen zu wagen aufgrund der ersten Resultate. Was aber, wenn eine Mannschaft nicht nur schlecht in der Tabelle steht, sondern auch noch schlecht spielt? Wie im Falle der Eisbären Berlin?

Nur acht Punkte aus sieben Spielen haben die Berliner geholt und so wie sie bislang aufgetreten sind, macht das wenig Hoffnung für den Rest der Saison.

Das 1:5 beim Tabellenführer Düsseldorfer EG am Dienstagabend war symptomatisch für die Situation. Ein Drittel lang standen die Berliner gut sortiert, führten sogar 1:0 und dann gingen sie am Ende ganz schnell unter. Düsseldorf schoss binnen fünf Minuten drei Tore. Den Berlinern fehlte einmal mehr Konzentration, Konstanz und vor allem Klasse. Mit der Mannschaft, wie sie sich zur Zeit darstellt, ist kaum mehr möglich. Und das liegt zum Teil wohl am Management, zum Teil am Trainer und zum Teil auch am Verletzungspech.

Dafür, dass sich die Verteidiger Jonas Müller und Kai Wissmann binnen zwei Tagen so schwer verletzten im Spiel, kann sicher auch der neue Trainer nichts. Angesichts eh schon knappen Personals in der Defensive – Frank Hördler fehlt ja auch – kommt nun eine höhere Belastung auf den Rest der Defensive zu, was zum jetzigen Saisonzeitpunkt zu früh ist. Auch war es nicht eben glücklich, dass sich der neue kanadische Torwart Kevin Poulin gleich verletzte, nachdem sich schon der angedachte erste Goalie Marvin Cüpper verletzte. An Ersatzmann Maximilian Franzreb liegt es nicht allein, dass es nicht läuft – aber die Krise lässt sich auch beim Torhüter suchen.

Die Mannschaft ist kein Selbstläufer

Der ehemalige Trainer Uwe Krupp sagte einmal halboffiziell und im Frust, dass Petri Vehanen, die Mannschaft sehr oft gerettet habe und die Spieler mitunter zu wenig dankbar seien dafür. Ohne den Goalie hätten die Mannen drei oder vier Plätze niedriger abgeschlossen nach der Hauptrunde.  Mit dem finnischen Weltklassemann im Tor lief eben vieles einfacher im Tor bei den Berlinern, aber ein Torwart der Güte ist kaum zu bekommen. Auch war es naiv zu glauben, dass sich in der Offensive ein Nick Petersen schon ohne Mühe ersetzen lassen würde als Torjäger. Dazu kommt, dass ehemals zuverlässige Spieler wie Hördler und André Rankel bald an das Ende ihrer Karriere denken müssen.

Die aktuelle Mannschaft der Eisbären sind kein Selbstläufer. Uwe Krupp hat fast vier Jahre gebraucht, um sie nach vorn zu bringen – unter anderem mit dem Ko-Trainer Clement Jodoin, dem die neue Aufgabe als Chef wohl noch nicht so liegt. Das ist zu spüren. Und nicht nur das ist momentan nicht gut für die Eisbären.

Am Freitag in Schwenningen und am Sonntag gegen Mannheim geht es weiter – und da steht schon viel auf dem Spiel, auch wenn die Saison noch jung ist.

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