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Serie gerissen. Auch Jim Sharrow blieb in Straubing ohne Tor.

© Kitty Kleist-Heinrich

Schwächeln in der DEL: Eisbären lassen zu viele Punkte liegen

Vor dem Deutschland-Cup zeigen die Favoriten in der Deutschen Eishockey-Liga ungeahnte Schwächen. Auch die Eisbären sind weit von ihrem Anspruch entfernt, jedes Spiel gewinnen zu wollen.

Berlin - Fast alle Spieler der Eisbären haben in den kommenden Tagen jede Menge Zeit, um über die sonntägliche 1:2-Niederlage in Straubing nachzudenken. Erst am 18. November geht die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga mit dem Heimspiel gegen die Augsburger Panther weiter, bis dahin fahren die meisten Berliner Profis erst mal in Kurzurlaub oder auf Familienbesuch in ihre nordamerikanische Heimat. Nur drei Eisbären – Frank Hördler und André Rankel auf deutscher Seite, Barry Tallackson im Team der USA – stehen am kommenden Wochenende beim Deutschland-Cup in München auf dem Eis. Dort will die deutsche Nationalmannschaft mit ihrem neuen Trainer Jakob Kölliker den im Vorjahr errungenen Titel gegen die USA, die Slowakei und die Schweiz verteidigen.

Anfang kommender Woche werden alle Eisbären-Spieler wieder zum Training in Berlin erwartet. Sollten die Spieler dann einen Blick auf die Tabelle werfen, finden sie ihr Team nach der dritten Auswärtsniederlage hintereinander nur noch auf Platz vier wieder – mit sechs Punkten Rückstand auf die Mannheimer Adler. Für den Meister aus Berlin, dessen Anspruch darin besteht, jedes Punktspiel zu gewinnen, ist das eine etwas ernüchternde Perspektive, immerhin wird der Tabelle nachgesagt, sie lüge nicht. In diesem Fall gibt sie die wahren Kräfteverhältnisse aber doch nicht ganz korrekt wieder, haben die Berliner doch zwei Spiele weniger absolviert als ihr Erzrivale.

Überhaupt ist das Tabellenbild weit weniger klar als noch vor wenigen Wochen: Da dominierten die Mannheimer die Liga souverän, die Eisbären gewannen in den ersten Oktoberwochen sieben Spiele in Serie und etablierten sich als erster Verfolger. Es schien schon früh in der Saison das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden am stärksten besetzten Teams zu werden. Doch dann kam plötzlich alles ganz anders: Die Adler verloren völlig unerwartet die vergangenen vier Spiele – und die Eisbären konnten daraus kaum Kapital schlagen und holten aus den letzten drei Partien nur zwei Punkte. Angesichts der schlechten Ausbeute der Mannheimer dürfen sich die Berliner sogar glücklich schätzen, die Tabellenspitze nicht schon nach einem Drittel der Hauptrunde aus den Augen verloren zu haben.

Die Schwächen der beiden Favoriten nutzten die weniger hoch gewetteten Verfolger: Die Hamburg Freezers kletterten mit drei Siegen hintereinander auf Platz zwei, auch der ERC Ingolstadt schob sich an den Eisbären vorbei. Verteidiger Richie Regehr überrascht das Gedränge an der Tabellenspitze nicht: „Seit ich in Deutschland bin, ist die Liga insgesamt stärker geworden. Es gibt inzwischen zahlreiche gute Teams, nicht nur Mannheim, sondern auch Hamburg, Ingolstadt, Köln oder Iserlohn“, sagt er.

Für Trainer Don Jackson ist der vierte Rang derzeit kein Grund zur Sorge: „Natürlich schauen wir auf unsere Platzierung, aber letztlich ist jedes einzelne Spiel wichtig“, sagt er. Entscheidend sei ohnehin nur eines: „Am Ende soll die Meisterschaft stehen.“

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