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Schweiz-Deutschland: Deutsche Eishockey-Spieler bleiben sieglos

Deutschlands Eishockeyspieler können einpacken: Mit dem 2:2 (0:0, 1:2, 1:0) gegen Favoritenschreck Schweiz blieb das DEB-Team am Sonntag im vierten Olympia-Vorrundenspiel erneut ohne Sieg.

Turin - Das angepeilte Viertelfinale hatte der WM-Absteiger schon am Samstag beim 3:3 gegen Italien, den vermeintlich schwächsten Gegner, praktisch verspielt. Zwei Monate vor der B-WM gelang damit erneut nicht der Nachweis internationaler Erstklassigkeit.

Mit dem erwarteten Sieg von Weltmeister Tschechien über Gastgeber Italien am Abend wäre das deutsche Aus auch rechnerisch besiegelt. Damit würde die Partie gegen Finnland am Dienstag zum bedeutungslosen Schaulaufen. Nach der Slowakei und Finnland kann dagegen auch die Schweiz für das Viertelfinale planen. Das Sensationsteam hatte nach dem 3:2 über Tschechien am Samstag die NHL-Stars von Olympiasieger Kanada mit 2:0 entzaubert. 2002 waren die Eidgenossen in Salt Lake City noch Elfter, während die DEB-Auswahl bis in das Viertelfinale vorgestoßen war.

Sven Felski (23.) und Tino Boos (53.) ließen mit ihren jeweils zweiten Turniertoren kurzfristig noch einen kleinen Rest Hoffnung keimen, der erste Sieg gelang jedoch nicht. Flavien Conne (29.) und Paul DiPietro (39.) trafen für die in Kopf und Beinen anfangs müde wirkenden Eidgenossen.

Ausgerechnet der gebürtige Kanadier Paul DiPietro hatte am Samstag schon beide Treffer gegen sein Heimatland erzielt. Der zu zögerliche Marcel Goc fälschte DiPietros Schuss noch unglücklich ab, nachdem Bruder Sascha den Stürmer nicht aufhalten konnte. Eine große Schweizer Fan-Kolonie unter den 8756 Zuschauern in der Palasport- Arena feierte danach ihre Lieblinge.

Am Samstag hatte Marcel Goc 77 Sekunden vor Ende zumindest eine Pleite gegen WM-Aufsteiger Italien verhindert. Zuvor glichen Tomas Martinec und Felski zwei Mal Rückstände aus. Dennoch offenbarte die Auswahl von Bundestrainer Uwe Krupp erneut riesige Abschlussschwächen. "Unsere Mannschaft tut sich mit dem Toreschießen schwer. Das Niveau da draußen ist unglaublich hoch", sagte DEB- Sportdirektor Franz Reindl. Die Schweizer zeigten gegen Kanada indes erneut eine großartige kämpferische und mannschaftlich geschlossene Leistung. Torhüter Martin Gerber parierte 49 Schüsse, "Daran dürfen sich die Spieler später mit Stolz erinnern - aber nicht jetzt", forderte Nationaltrainer Ralph Krueger anschließend.

Tschechien bangte nach dem Aus von Star-Torhüter Dominik Hasek auch um Jaromir Jagr. Der beste NHL-Torjäger wurde am Samstag beim 2:4 gegen Finnland nach einem bösen Bandencheck von Jarkko Ruutu mit einer blutenden Kopfwunde vom Eis geführt. Jagr soll seinem Team in Turin aber weiter zur Verfügung stehen. (Von Robert Semmler, dpa)

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