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SCHWEIZER REAKTIONEN: Die Heimat rätselt über Martina Hingis

Neben Entsetzen erntet Martina Hingis in der Schweiz vor allem Unverständnis. Während die „Neue Züricher Zeitung“ betont, dass „in der Doping-Causa von Wimbledon noch viele Belange im diffusen Dunst“ liegen, fragt sich die „Berner Zeitung“, wie es passieren konnte, dass die „größte Sportlerin, welche die Schweiz je hervorgebracht hat, durch eine Dummheit ihrer grandiosen Karriere den Glanz nimmt“.

Neben Entsetzen erntet Martina Hingis in der Schweiz vor allem Unverständnis. Während die „Neue Züricher Zeitung“ betont, dass „in der Doping-Causa von Wimbledon noch viele Belange im diffusen Dunst“ liegen, fragt sich die „Berner Zeitung“, wie es passieren konnte, dass die „größte Sportlerin, welche die Schweiz je hervorgebracht hat, durch eine Dummheit ihrer grandiosen Karriere den Glanz nimmt“. Das Thema beherrscht weiterhin die Schweizer Medien. Die Hoffnung, dass Hingis Kokain nur als Partydroge genommen haben könnte, scheint weit verbreitet zu sein. So spekulieren manche Medien, dass sich die Wimbledon-Siegerin in die Reihe der vielen des Cannabis-Konsums überführten Sportler einreihen könnte. Für einige Beobachter passen Hingis und Doping offenbar nicht zusammen. „Kraft und Athletik waren nie ihre stärksten Bereiche“, meint die „Berner Zeitung“. Es sei zudem schwer vorstellbar, dass sie sich für das Spiel gegen Laura Granville, Nummer 77 der Welt, aufputschen wollte – obwohl sie gegen die Amerikanerin verlor. „Probleme, die man gern verdrängt“, wie den Umstand, dass Hingis nie die große Sympathieträgerin gewesen sei, sieht dagegen „Der Landbote“ als potentiellen Grund für ihren Niedergang. Noch direkter stellt die „Basler Zeitung“ fest: „Es gibt keinen Grund, sie mit anderen Augen zu sehen als jeden Radprofi, Leichtathleten oder Schwimmer, der unter Dopingverdacht steht.“ Auch im so genannten weißen Sport gebe es dunkle Flecken. Der Schock in Hingis’ Heimat über die Affäre ist jedenfalls groß. „Dabei würde man Hingis ja so gerne glauben“, schreibt „Der Landbote“. Gerne hätte man sie als Turniersiegerin mit einem Pokal in den Händen in Erinnerung und „nicht als Dopingsünderin mit Tränen in den Augen“. mm

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