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Sport: Schwester, ich folge dir

Florian Keller will mit dem Hockeyteam zu Olympia

Berlin - Nein, über eine gemeinsame Goldmedaille in Peking habe sie mit ihrem Bruder Florian noch nicht gesprochen, sagt Natascha Keller. Nicht einmal über Silber? „Es wäre schon schön, wenn wir zusammen das Turnier bestreiten könnten“, erklärt die Hockey-Nationalspielerin. Ganz sicher ist das nämlich noch nicht. Während die Frauen für die Olympischen Spiele bereits qualifiziert sind, müssen sich die Männer vom 5. bis zum 13. April bei einem Qualifikationsturnier erst noch durchsetzen. Gestern ist die Mannschaft nach Kakamigahara, einer 150 000-Einwohner-Stadt Japans, aufgebrochen. Die Gegner heißen Japan, Italien, Polen, Malaysia und die Schweiz. Nur der Erste darf an den Spielen im Sommer teilnehmen.

Für den 26 Jahre alten Keller hat Olympia eine besondere Bedeutung, es ist seine Motivation. In Athen 2004, als seine Schwester mit den Frauen im Finale gegen Holland die Goldmedaille gewann, saß Florian Keller am Spielfeldrand. Beim Zuschauen habe ihn die Lust wieder gepackt, erzählte Keller einmal. Der talentierte Stürmer hätte durchaus selbst spielen können – wenn er vor dem Turnier nicht wegen zu viel Arbeit zurückgetreten wäre. Auf der Siegesfeier der Frauen in Athen lernte Keller dann seine Freundin, die Fußball-Nationalspielerin Navina Omilade, kennen. Omilade und Natascha Keller sind demnach nicht unschuldig an der Rückkehr des außergewöhnlich talentierten Stürmers. „Ich will mit meiner Schwester und meiner Freundin Navina zu den Olympischen Spielen fahren“, sagt Florian Keller.

Der schnelle Stürmer ist nunmehr wieder ein fester Bestandteil der Mannschaft, er schießt Strafecken und ist eine beliebte Anspielstation. Beim 11:0 im Testspiel gegen Schottland vor einer Woche erzielte Keller zwei Tore.

Der Bundestrainer Markus Weise glaubt an den Turniersieg seiner Mannschaft in Japan – der Weltmeister ist klarer Favorit. Nur der Wettkampf-Modus stößt Weise unangenehm auf, weil die Tagesform einer Mannschaft über die Qualifikation für Olympia entscheiden könne, glaubt der Bundestrainer. Die sechs Mannschaften treten jeweils einmal gegeneinander an, das Finale wird anschließend zwischen dem Erst- und Zweitplatzierten ausgespielt. Und Weise hat noch eine kleine Sorge. Anfang März ist er bereits einmal nach Japan geflogen, um das Hotel und die Spielstätten zu besichtigen. Nachdem er sich vom Hotelmanager den Konferenzraum für Besprechungen und Videoanalysen hatte zeigen lassen, wollte er eben diesen buchen – das wiederum sei nur per E-Mail möglich, hieß es an der Rezeption. Weise schickte die Mail, aber „eine Bestätigung gibt es noch nicht“. Heute kann er es nochmals an der Rezeption versuchen.

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