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Schwimm-WM: Buschschulte WM-Zweite

Bei der Schwimm-WM in Montréal hat Antje Buschulte eine Silbermedaille über 100 m Rückenschwimmen gewonnen. US-Star Michael Phelps holte bei 200 m Freistil Gold.

Montréal (27.07.2005, 9:55 Uhr) - Antje Buschschulte hat bei den Schwimm-WM in Montréal die zweite Medaille für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) gewonnen. Silber statt Gold machte Antje Buschschulte "total glücklich". Die 26 Jahre alte Magdeburgerin hat sich in Montréal selbst überrascht.

Siegerin Kirsty Coventry aus Simbabwe konnte von der Titelverteidigerin über 100 m Rücken auf dem Weg zu Gold nicht gestoppt werden, aber der amerikanischen Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Natalie Coughlin machte sie die Tür zu. "Ich habe nur noch gebissen", sagte Antje Buschschulte, die doch nur mit Bronze kalkuliert hatte, später. "Ich habe gekämpft." Mit der zweiten Silbermedaille für die deutschen Schwimmer verhalf sie Cheftrainer Ralf Beckmann zu einer bemerkenswerten Zwischenbilanz: "Bei Olympia in Athen hatten wir nach drei Tagen noch gar nichts."

Mit "50 Prozent weniger Training" war Antje Buschschulte in die WM gegangen. Für die Studentin der Neurobiologie hatte seit Olympia 2004 das Studium Vorrang. Das Training mit Heimcoach Bernd Henneberg wurde vollkommen darauf abgestellt. "Wir sind ein gutes Team, der Trainer und ich." Ihre Zeit von 1:00,84 fand sie zwar nicht so, "wie ich mir das erträumt habe". Aber es reichte für Platz zwei. Kirsty Coventry siegte in 1:00,24 Minuten. Antje Buschschulte: "Man kann nicht gleich erwarten, dass ich wieder gewinne, ich finde Silber auch toll." Für Beckmann ist die Mageburgerin eine Musterathletin: "Sehr diszipliniert, sehr professionell und sehr eigenverantwortlich." Die amerikanische Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin Natalie Coughlin musste sich in 1:00,88 Minuten mit Bronze begnügen.

Als Strahlemann kletterte auch der 20 Jahre alte Helge Meeuw aus dem Wasser, nachdem er sich über 200 m Schmetterling als Halbfinal-Fünfter für sein "erstes großes Finale" qualifiziert hatte. "Das Rennen war unheimlich hart", stellte der Wiesbadener fest, "ich musste auf der letzten Bahn kämpfen, das hat ganz schön weh getan." Der 15 Jahre ältere "Oldie" Mark Warnecke schaffte über 50 m Brust zwar ebenfalls den Einzug in das Finale, war nach schwachen 27,96 Sekunden aber ratlos: "Ich weiß nicht, woran es liegt."

In die Siegspur zurück gefunden hat US-Star Michael Phelps. Der sechsfache Olympiasieger von Athen holte sich nach seinem Vorlauf-K.o. über 400 m in 1:45,20 Minuten Gold über 200 m Freistil. "Dieses Rennen wird mir helfen, das alles zu überstehen", sagte Phelps, der noch fünf Finals auf dem Zettel hatte. Sein australischer Rivale Grant Hackett, Sieger über die doppelte Distanz, musste sich mit Silber begnügen. Der Amerikaner Aaron Peirsol verteidigte seinen Titel über 100 m Rücken erfolgreich.

Kate Ziegler aus den USA trat in 16:00,41 Minuten die Nachfolge von Hannah Stockbauer (Erlangen) als Weltmeisterin über 1500 m Freistil an. Hannah Stockbauer, 2003 in Barcelona dreifache Titelträgerin, hat sich nach ihrem schlechten Abschneiden bei Olympia in Athen eine Pause verordnet. Die 31 Jahre alte Potsdamerin Jana Henke wurde Fünfte. Neue Weltmeisterin über 100 m Brust wurde Leisel Jones (Australien), die in 1:06,25 vor der neuen Weltrekordlerin Jessica Hardy aus den USA (1:06,62) siegte.

Die Olympia-Fünfte Sarah Poewe aus Wuppertal belegte über 100 m Brust nach 1:08,47 Rang sieben. Neue Weltmeisterin wurde Leisel Jones (Australien), die in 1:06,25 vor der neuen Weltrekordlerin Jessica Hardy aus den USA (1:06,62) siegte. Die 18-jährige Jessica Hardy hatte mit 1:06,20 im Halbfinale Weltbestmarke erzielt. Dritte wurde Tara Kirk (USA/1:07,43). (tso)

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