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Schwimm-WM in Melbourne: Bronze für deutsche Springer

Deutschlands Wasserspringer sind eine Medaillenbank: Tobis Schellenberg und Andreas Wels sowie Annett Gamm und Nora Subschinski holten bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Melbourne Bronze.

Melbourne - Andreas Wels und Tobias Schellenberg bewiesen am Montag Nerven wie Drahtseile. Nach einer 25-minütigen Final-Unterbrechung wegen Stromausfalls sprangen sie in Melbourne zu Bronze im Synchron-Wettbewerb vom Dreimeterbrett. Vom Turm eroberte die 29-jährige Annett Gamm mit der elf Jahre jüngeren Nora Subschinski mit Bronze ihre erste WM-Medaille. Deutschlands Wasserballerinnen haben den WM-Start dagegen verschlafen und beim 11:18 gegen die Profis von Europameister Russland die Grenzen aufgezeigt bekommen.

Als im vierten Durchgang das Licht ausfiel, bewahrten die Olympia-Zweiten Wels/Schellenberg (Halle/Berlin) klaren Kopf und eroberten zum dritten Mal in Serie eine WM-Medaille. "Das zeigt, dass wir unter allen Bedingungen immer unsere Leistung abrufen können", sagte Wels. Die Russen Alexander Dobroskok und Gleb Galperin fielen mit zwei Null-Punkte-Sprüngen vom ersten auf den zwölften und letzten Platz zurück, weil Dobroskok zwei Mal auf dem Brett stehen blieb.

Gold für die Chinesen

"Die Freude ist groß", sagte Schellenberg, nachdem mit 414,54 Punkten und 3/10 Vorsprung Bronze und der Quotenplatz für Olympia 2008 in Peking unter Dach und Fach waren. Christa Thiel, die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), war voll des Lobes: "Es ist unheimlich toll, wie sie das gepackt haben." Gold holten mit 458,76 Punkten die Chinesen Kai Qin und Feng Wang.

Total happy waren auch Annett Gamm und Nora Subschinski. "Ich wollte es im ersten Moment gar nicht glauben", sagte die Dresdnerin Gamm. "Wir wollten es erst an der Anzeigetafel sehen", bemerkte Nora Subschinski aus Berlin. 306,63 Punkte hatten sie endlich vom vierten Platz befreit. Weltmeister vom Turm wurden mit 361,32 Punkten die Chinesinnen Tong Jia und Ruolin Chen.

Deutsche Schwimmer wehren sich gegen Dopingverdächtigungen

Um Doping-Verdächtigungen vorzubeugen, ist der Cheftrainer der deutschen Schwimmer, Örjan Madsen, in die Offensive gegangen. Madsen stellte sich auf einer Pressekonferenz kritischen Fragen, "um zu zeigen, dass wir clean sind". Die deutschen Schwimmerinnen waren nach drei Weltrekorden bei der EM 2006 in Budapest international Verdächtigungen ausgesetzt. Der DSV hatte daraufhin selbst mehr Doping-Tests gefordert. Madsen: "Unsere Schwimmer sind in den vergangenen zwölf Monaten zwölf bis 15 Mal getestet worden, einige allein in den vergangen sechs Wochen sechs Mal." In Melbourne bot er an: "Zeigen Sie mir ein Land, das mehr gegen Doping macht, als wir es tun. Sagen Sie mir, was die tun - und wir werden es auch machen."

Die deutschen Wasserballerinnen lagen gegen Russland nach den ersten beiden Vierteln bereits abgeschlagen mit 3:11 zurück. "Wir sind etwas überrascht und überrumpelt worden", bemerkte die Bochumer Verteidigerin Lina Rohe. Schon gegen den EM-Vierten Spanien, 15:7-Sieger gegen China, soll am Mittwoch alles besser werden.

Die deutsche Synchronschwimm-Gruppe ist wie Solistin Lisa Lacker aus Flensburg im Vorkampf des neuen Technik-Wettbewerbs ausgeschieden. Premieren-Weltmeisterin in der Pflicht wurde die Russin Natalia Istschenko. (Von Richard Janssen und Dietmar Fuchs, dpa)

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