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America's Cup

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Segeln: America's Cup wird zum Thriller

Mit dem ersten Sieg über Titelverteidiger Alinghi hat das Team New Zealand für unerwartete Spannung beim Segelklassiker America's Cup gesorgt.

Mit dem ersten Sieg über Titelverteidiger Alinghi hat das Team New Zealand für unerwartete Spannung beim Segelklassiker America's Cup gesorgt. Erstmals seit 1992 wird das Finale nicht mit einer lupenreinen Siegesserie einer Crew entschieden. Mit dem Erfolg von Herausforderer Team New Zealand am Sonntag steht es nach zwei Rennen im 32. Duell um den America's Cup 1:1. In der spannenden Begegnung vor Valencia wechselte die Führung bei perfekten Windbedingungen um zehn Knoten mehrfach, bevor Neuseeland vor der letzten Wendemarke die Führung erkämpfte und die Ziellinie trotz furioser Attacken der Schweizer mit 28 Sekunden Vorsprung kreuzte.

Experten hatten bereits vor dem Duell auf die Stärken Neuseelands bei Windstärken unter zehn Knoten hingewiesen. "Die Kiwis waren in der Herausfordererserie eher auf Leichtwind ausgerichtet, bevor sie sich mit dem Wechsel ihrer Kielbombe etwas in unsere Richtung bewegt haben", sagte Alinghis Sportdirektor Jochen Schümann. Im Match gegen die Schweizer setzt Team New Zealand auf seine "Buzzy Bee", eine lange, zigarrenförmige Kielbombe, die rot-gelb-blau-lackiert ist.

Schümann kritisiert Alinghi

Schümann, der das kampfbetonte Match seiner Mannschaft am Fernsehschirm verfolgt hatte, sparte nicht mit Kritik am eigenen Team: "Das war unerwartet und hätte nicht passieren dürfen. Dass wir Fehler gemacht haben, ist offensichtlich, sonst wären die Neuseeländer erst gar nicht vorbeigekommen. Die gute Nachricht aber ist die Erkenntnis, dass wir sicher kein Geschwindigkeitsproblem haben."

Der America's Cup sorgte am Wochenende für neue Rekordzahlen im Hafen von Valencia: Rund 150.000 Zuschauer strömten an den ersten beiden Finaltagen in die 300 Millionen Euro teure modernste Segelarena der Welt. Im Schweizer Basiscamp drängten sich knapp 1000 Fans auf Balkon und Dachterrasse und feuerten ihr Team mit dem Geläut von 500 Kuhglocken an. Beim Ablegen der Rennyacht ließ sich Alinghis Team um Skipper Brad Butterworth (Neuseeland) und US-Steuermann Ed Baird traditionell vom Song "Can't stop" der kalifornischen Rockband Red Hot Chilli Peppers beflügeln.

Schümann kritisiert Alinghi

Die Begegnungen zwischen Schweizer und neuseeländischen Fans verliefen im Hafen friedlich. Die aus dem mehr als 15.000 Kilometer entfernten Auckland angereisten "Kiwis" sind vor allem an ihren T-Shirts mit prägnanter Aufschrift zu erkennen: Weiß auf Schwarz prangt "ValeNZia" auf ihrer Brust. Die Buchstaben N und Z stehen für Neuseeland und leuchten rot.

Nachdem die letzten drei Cup-Auflagen 1995, 2000 und 2003 jeweils 5:0 für das siegreiche Team endeten, kommt es im Duell zwischen Alinghi und Neuseeland nun mindestens zum Ergebnis von 1992, als die italienische "Il Moro di Venezia" der US-Yacht "America 3" mit 1:4 unterlag. Das 32. Cup-Match wird am Dienstag (15 Uhr) mit der dritten Begegnung fortgesetzt. Gewinner des Duells ist, wer zuerst fünf Siege verbuchen kann.

Tatjana Pokorny[dpa]

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