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Trainer Joe Zinnbauer hat den Profis des Hamburger SV Kampfgeist und Willen eingeimpft.

© dpa

Seit elf Spielen ohne Sieg: Hamburger SV: Pech und kein Glück

Der Hamburger SV steckt in der Krise und kommt nicht vom Tabellenende der Fußball-Bundesliga weg – eine neue Trainerdebatte soll es aber nicht geben. HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer stärkt seinem Coach den Rücken.

Zwar gelang am Sonntagabend gegen Eintracht Frankfurt durch Nicolai Müller das langersehnte erste Saisontor, doch der peinliche Eintrag in die Fußball-Annalen blieb dem Hamburger SV nicht erspart: Mit 507 torlosen Minuten überboten die Norddeutschen den Negativrekord des VfL Bochum aus der Saison 1979/80. Mehr noch: Da Lucas Piazon in der 90. Minute mit einem Freistoß zum unverdienten Sieg für die Hessen (2:1) traf, stand der HSV mal wieder mit leeren Händen da – und bleibt mit nur zwei Punkten am Tabellenende.

Dietmar Beiersdorfer will eine neue Trainerdebatte aber gar nicht erst aufkommen lassen. „Joe macht einen tollen Job. Er hat Leben in das Team gebracht“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Hamburger am Montag über Coach Zinnbauer. Dabei blieb der HSV auch am sechsten Spieltag sieglos. Wie bereits in der vergangenen Saison steckt man wieder mitten im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Zinnbauer hat den Profis zwar Kampfgeist und Willen eingeimpft, bei einem Punkt aus drei Spielen unter seiner Regie ist der erhoffte Umschwung aber noch ausgeblieben.

Am Mittwoch tritt Peter Knäbel seinen Dienst als Sportdirektor an

Gegen Frankfurt brachte sich der HSV auch selbst um den Verdienst. Vor dem 0:1 patzte Neuzugang Cleber, der im eigenen Strafraum anfängerhaft über den Ball schlug – Haris Seferovic brauchte nur noch einzuschieben. Zinnbauers vermeintlicher Schachzug, den kopfballstarken Brasilianer statt Dennis Diekmeier aufzubieten, ging nach hinten los. „Es ist nun schwierig zu behaupten, dass der Plan aufgegangen sei“, gab Zinnbauer zu. Dass mit der zweiten nennenswerten Gäste-Torchance Piazon dem HSV mit seinem Flatter-Freistoß aus 30 Metern auch noch den einen Zähler raubte, kommentierte der Coach in bester Jürgen-Wegmann-Manier: „Wenn du das Glück nicht hast, dann kommt auch noch das Pech hinzu.“

Nach dem saisonübergreifend elften sieglosen Bundesliga-Spiel ist die Frage, wie lange Beiersdorfer seinem „Trainer bis auf Weiteres“ Zeit gibt. Am Mittwoch tritt nun erst einmal Oliver-Kreuzer-Nachfolger Peter Knäbel seinen Dienst als Sportdirektor an. Mit dem vom Schweizer Fußball-Verband geholten Ex-Profi ist der Umbau in der HSV-Führung abgeschlossen. Der Umbruch im neuen HSV-Team, das durch Investitionen in Höhe von 26 Millionen Euro verstärkt wurde, braucht dagegen noch Zeit. Knäbel, am Sonntag bereits Tribünen-Gast, erklärte, er wisse, „wie groß in Hamburg die Sehnsucht nach sportlichem Erfolg“ sei. Seit Sonntag wird er auch wissen, wie schwer es ist, den HSV in bessere Zeiten zu führen. Zumal das nächste Spiel bei Meisterschaftsfavorit Borussia Dortmund ansteht. (dpa)

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